Bunte Bäckertüten, farbenfrohe Servietten oder Muffinförmchen sehen zwar schön aus, haben es aber teilweise in sich. In einigen finden sich gesundheitsschädliche Stoffe.
Bereits im Dezember 2014 hatte eine Untersuchung im Auftrag des NDR Wirtschafts- und Verbrauchermagazins „Markt“ ergeben, dass in Servietten namhafter Händler so genannte primäre aromatische Amine gefunden wurden. Diese Stoffe sind als gesundheitsschädlich, einige auch als krebserregend oder erbgutverändernd eingestuft. Diese Substanzen können in den Druckfarbstoffen enthalten sein und bei längerem Kontakt mit Lebensmitteln auf diese übergehen und vom Menschen aufgenommen werden.
Auch das CVUA Stuttgart hatte 2014 unter anderem Bäckertüten, Servietten und Muffinförmchen auf primäre aromatische Amine (paA) hin untersucht. Von den untersuchten 81 Proben wiesen zehn Proben (12 %) eine Überschreitung beim Übergang von paA auf Lebensmittel auf. In sechs dieser zehn Proben wurden die Bestandteile Anilin, o-Toluidin und o-Anisidin in Gehalten über 2 µg/L festgestellt. Von den insgesamt 33 untersuchten Servietten waren gar 24 % in den Ergebnissen auffällig, so das CVUA Stuttgart.
Die EU-Verordnung 10/2011 regelt den Übergang von nicht spezifisch bewerteten paA. Diese dürfen in der Summe nicht nachweisbar sein. Als Nachweisgrenze für die Überprüfung dieser Anforderung ist ein Wert von 0,01 Milligramm pro Kilogramm Lebensmittel festgelegt worden.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) als auch das CVUA empfiehlt daher Verbraucherinnen und Verbrauchern, so wenig wie möglich in Kontakt mit diesen Substanzen zu kommen und eine langfristige Aufbewahrung von Lebensmitteln in bedruckten Papierverpackungen bzw. eingewickelt in bedruckten Servietten (Farbbereich gelb – orange – rot) zu vermeiden.
NDR Untersuchung:
Rot-orange Papierservietten mit Krebs erzeugenden Substanzen
Primäre aromatische Amine in Servietten und Bäckertüten
(CVUA Stuttgart – 20.05.2015)
(FAQ des BfR vom 17. Dezember 2014)
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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