Amblyopie beruht nicht auf organischen Schäden an den Augen, sondern auf einem Sehfehler, der durch das Gehirn verursacht wird. Es fügt die Bilder der beiden Augen nicht richtig zusammen – mit der Folge, dass die Fähigkeit, ein Objekt scharf zu sehen, stark eingeschränkt ist.
Zum Beispiel wird das Bild eines schielenden Auges unterdrückt, da das Kind sonst Doppelbilder sehen würde. Das nicht benutzte Auge wird nach einiger Zeit sehschwach (amblyop). Ebenso wird die Sehschärfe eines Auges mit der Zeit schlechter, wenn es aufgrund einer höheren oder rechts und links ungleichen Fehlsichtigkeit nicht benutzt wird oder, wenn es wegen einer Augenerkrankung am scharfen Sehen gehindert wird.
Mehr als jeder 20. Mensch in Deutschland ist einer aktuellen Studie zufolge von einer Fehlsichtigkeit betroffen. Die Autoren analysierten die Sehschärfe von mehr als 3.200 Personen im Alter zwischen 35 und 44 Jahren und bestimmten, wie oft Amblyopie Ursache für schlechtes Sehen war.
Etwa 5,6% der Teilnehmer litten unter einer Amblyopie. Die Ursachen der Amblyopie bei 49% der Teilnehmer war Anisometropia (unterschiedliche Sehschärfe beider Augen, Ungleichsichtigkeit), bei 23% Strabismus (Schielen), beide Faktoren lagen bei 17% und schlechtes Sehen bei 2% vor. Bei 3 Patienten (2%) beruhte die Amblyopie auf einem Katarakt (Trübung der Augenlinse) aufgrund einer Verletzung in der frühen Kindheit. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass eine Prävalenz 5,6% für die Amblyopie in Deutschland höher ist als in anderen vergleichbaren populationsbasierten Studien. Dort fanden Experten in der Regel Zahlen von ca. 3%. Die Verteilung der Ursachen der Amblyopie ist in allen wissenschaftlichen Arbeiten ähnlich.
Da die Augen bei einer Amblyopie eigentlich gesund sind, ist es schwer, sie bei Standard-Augenuntersuchungen zu erkennen. Im Alltag zeigen Kinder auch kaum Symptome. Dies hat weitreichende Folgen, da Sehstörungen wie die Amblyopie früh behandelt werden müssen: Denn je älter das Kind ist, desto geringer ist die Chance einer erfolgreichen Therapie. Ab der U6, wenn das Kind etwa ein Jahr alt ist, führt der Kinder- und Jugendarzt einfache Sehtests durch. Wenn das Kind etwa drei Jahr alt ist, überprüft der Kinder- und Jugendarzt im Rahmen der U7a die Sehschärfe und das räumliche Sehen. Bei Auffälligkeiten überweist er Eltern mit ihrem Kind zur näheren Überprüfung an den Augenarzt.
Manche Krankenkassen bieten darüber hinaus erweiterten Vorsorgeuntersuchungen an, bei der eine ausführliche Augenuntersuchung im Alter von 20 bis 42 Monaten erfolgt. Denn mit frühen und wiederholten Vorsorgeuntersuchungen können Sehschwächen noch effektiver beseitigt werden.
Quelle: EurekAlert!, Deutsches Ärzteblatt International
Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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