Salmonellen-Eier-Skandal: Ministerin Scharf sagt öffentlich die Unwahrheit
Im Zusammenhang mit dem Salmonellen-Skandal hat Verbraucherschutzministerin Scharf öffentlich die Unwahrheit gesagt, so der SPD-Verbraucherpolitiker von Brunn in einer Pressemitteilung. In einem Fernsehbericht des Bayerischen Rundfunks behauptete sie, die Behörden hätten keine rechtliche Möglichkeit gehabt, nach dem ersten Salmonellenfund sofort den Verkauf der Eier als Klasse A im Einzelhandel zu stoppen.
Wörtlich sagte Scharf: „Erst wenn bei der Nachkontrolle wieder Salmonellen auftauchen, dann kann man die Sperrung für den Handel der Handelsklasse A dann erst vornehmen. Da gibt es rechtliche klare Stufen und eine klares Kontrollkonzept dazu.“ BR-Fernsehbeitrag mit O-Ton der Ministerin
Der SPD-Verbraucherschutzpolitiker Florian von Brunn betont: „Diese Aussage ist falsch. Es gibt in den Vorschriften keine Notwendigkeit, auf eine zweite positive Probe zu warten. Die Bürgerinnen und Bürger müssen sofort geschützt werden. Salmonellen sind schließlich nicht harmlos. An der Infektion aus Niederbayern sind immerhin zwei Menschen gestorben und Hunderte erkrankt.“
Für den SPD Politiker ist die Rechtlage klar und verpflichtend:
Die zuständigen Behörden sehen dies allerdings scheinbar sehr gelassen. Das bayrische Landesamt für Lebensmittelsicherheit (LGL) ist etwa der Auffassung, nur wenn es eine Gesundheitsgefahr für bayrische Verbraucher gibt, wird gewarnt – auch eine interessante Auffassung und eine gefährliche dazu.
Vielleicht sollten sich Verbraucher in den restlichen Bundesländern zukünftig besser überlegen, Lebensmittel aus Bayern zu kaufen??!
Nach nun fast 9 Jahren CleanKids und intensiver Beschäftigung mit und durch Produktrückrufe sind wir leider noch immer der Auffassung, dass amtliche Kontrollergebnisse in vielen Fällen viel zu langsam in öffentliche Verbraucherwarnungen umgesetzt werden, nicht nur im Lebensmittelbereich!
Wenn etwas nicht stimmt, muss es umgehend mitgeteilt werden! So ist unsere Auffassung von aktivem Verbraucherschutz.
Es geht auch sicherer…
Übrigens, in Dänemark geht’s anders, dort sorgt ein nationaler Salmonellenkontrollplan für sichere Eier.
Ein engmaschiges Überwachungsnetz und 14-tägige Kontrollen der Hühnerbestände auf Salmonelleninfektionen machen dänische Eier zu den sichersten der Welt.
Quellen: BayernSPD/Florian von Brunn
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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