Berlin – Mit Beginn der Sommerzeit am 21. Juni steuert auch die Grillsaison einem Höhepunkt entgegen. Doch Grillunfälle zählen zu den häufigsten Auslösern für großflächige Verbrennungen. In etwa 500 Fällen jährlich endet das sommerliche Vergnügen im Intensivbett eines Krankenhauses. „Dank einer hoch entwickelten Verbrennungsmedizin und spezialisierter Behandlungszentren überleben immer mehr Patienten ihre schweren Verletzungen“, erläutert Professor Dr. med. Peter M. Vogt, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH). Große Fortschritte mache auch die Behandlung von Narben. Das sogenannte Medical Needling kann das Hautbild deutlich bessern.
Etwa 1 200 bis 1 600 Menschen erleiden jährlich in Deutschland schwere hitzebedingte Schädigungen der Haut. Bei Erwachsenen sind Verbrennungen durch Flammen am häufigsten, bei Kindern Verbrühungen. „Die großflächige und tiefe Zerstörung der schützenden Hautbarriere gehört zu den schwersten Verletzungen überhaupt“, erläutert Professor Dr. med. Peter M. Vogt, Direktor der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover. Sind mehr als 15 Prozent der Körperoberfläche betroffen, Gesicht und Hände oder Hautbereiche über großen Gelenken, muss die Behandlung in einem der bundesweit 38 Brandverletztenzentren erfolgen.
Erste Hilfe beim Grillunfall: So helfen Sie richtig
Das DRK gibt Tipps, wie Sie bei Grillunfällen helfen können
Jedes Jahr kommt es in Deutschland zu rund 4000 Grillunfällen. Häufig sind schwere Verbrennungen die Folge. Sie können lebensbedrohlich sein. Falsche Maßnahmen in Erster Hilfe können die Situation bei Brandverletzungen verschlimmern. Das DRK erklärt, wie Sie bei einem Grillunfall richtig helfen.
Selbst schwerste Unfälle überstehen immer mehr Betroffene hierzulande dank eines professionellen intensivmedizinischen Managements des Verbrennungsschocks. „Dadurch geht das Augenmerk in der Behandlung immer stärker auf die Überlebensqualität danach“, so Peter Vogt. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Wiederherstellung der Haut. Denn ohne Haut fehlt dem Körper jeder Schutz vor Infekten und Wasserverlust – Opfern schwerer Brandunfälle droht Organversagen. Deshalb ersetzen Chirurgen abgestorbenes Hautgewebe möglichst früh, erläutert der Experte. Im Labor lässt sich Haut heute immer erfolgreicher nachzüchten. „Auf diese Weise gelingt es uns, die einst häufigen Amputationen von verbrannten Armen oder Beinen zu vermeiden“, sagt Professor Vogt.
Bleibende Folgen von Brandunfällen sind Narben. Um sie zu glätten, arbeiten Chirurgen in Verbrennungszentren zunehmend mit dem „Medical Needling“. Dabei fährt der Chirurg mit einer nadelbesetzten Rolle über die betroffene Haut. „Die Mikrowunden in der Lederhaut regen die Hautzellen an, neues Kollagen zu bilden, was die Haut sichtbar glättet“, erklärt Vogt. An der Medizinischen Hochschule Hannover setzten Chirurgen die Technik erstmals bei Verbrennungsopfern ein und erforschen ihre Wirksamkeit.
Verbrennungszentren in Deutschland sind eigens auf Intensivpatienten eingerichtete Abteilungen unter der Leitung eines plastischen Chirurgen. Sie bieten einen Operations-Trakt und sterile, klimatisierte Einzelzimmer. „Davon profitieren nicht nur schwerbrandverletzte Patienten, sondern grundsätzlich alle Brandverletzten“, sagt DGCH-Generalsekretär Professor Dr. med. Dr. h.c. Hans-Joachim Meyer aus Hannover. „Um drohende Folgeschäden zu verhindern, sollten die Patienten möglichst in Kliniken oder Abteilungen behandelt werden, die über diese Expertise verfügen“, so Meyer.
Trotz hoch entwickelter Verbrennungschirurgie ist der beste Schutz vor Grillunfällen, diesen vorzubeugen, mahnt die DGCH. Grillhandschuhe und -zange schützen vor heißen Fettspritzern. Der Grill muss sicher, fest und frei stehen. Die Glut lässt sich gut mit sicherheitsgeprüften Grillanzündern entfachen. Benzin oder Spiritus sind als Anzünder tabu, denn ihr Dampf erzeugt die brandgefährlichen Verpuffungen mit meterhohen Flammen.
Adressen deutscher Verbrennungszentren >>
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH)
Internet: www.dgch.de
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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