(aid) – Erste Nährstoffempfehlungen sind im frühen 20. Jahrhundert zu Zeiten unzureichender Nährstoffversorgung der Bevölkerung entstanden. Heute bilden die DACH-Referenzwerte (Deutschland, Österreich, Schweiz) die Basis für lebensmittelbezogene Empfehlungen. Der Frage, ob dieser nährstoffbasierte Ansatz heute noch sinnvoll und zielführend ist, ging Professor Dr. Ursel Wahrburg von der Fachhochschule Münster auf dem 18. aid-Forum in Bonn nach. Sie stellte kritisch zur Diskussion, wie der in den DACH-Referenzwerten angegebene „experimentell ermittelte, gesicherte durchschnittliche Bedarf“ ermittelt worden ist.
Gab es Mangelexperimente am Menschen? Und wie wird der Bedarf überhaupt definiert? Wer hat über die Altersgruppen entschieden und macht es bei der Nährstoffzufuhr wirklich einen Unterschied ob man 25 oder 26 Jahre alt ist? Für Wahrburg sind die Empfehlungen „pseudogenau“ und nicht praxistauglich. Darüber hinaus ist eine Nährstoffbedarfsdeckung in Deutschland heute kein Problem mehr. Beispielsweise sind die Empfehlungen für die Jod-Zufuhr immer wieder ein großes Thema, obwohl ein Jod-Kropf in Deutschland nicht mehr verbreitet ist. Wahrburg erklärt: „Einzelne Nährstoffe beziehungsweise Lebensmittel haben meist nur geringe Effekte auf chronische Erkrankungen. Auch ’signifikante‘ Effekte sind oft nicht plausibel.“
Eine medizinische Evidenz ist in der Ernährungsforschung kaum lieferbar. Dagegen sind Beziehungen zwischen Erkrankungen und Ernährungsmustern fundiert nachweisbar. Ernährungsempfehlungen sollten sich laut Wahrburg in Zukunft hierauf konzentrieren. Wichtig im Hinterkopf zu behalten ist: „Wir essen nicht (nur) wegen ‚harter‘ Endpunkte.“
Annalena Wall, www.aid.de
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aid-Fachzeitschrift „Ernährung im Fokus“
Ausgabe 5-6/2015
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Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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