(ck) – Über verschiedene Sportveranstaltungen gelangen personenbezogene Daten von Kindern ins Internet, teilweise sogar mit Foto oder Videodarstellung. Eltern wissen nur allzuoft nichts von deren Veröffentlichung.
Nehmen wir exemplarisch einen Stadtlauf vom vergangenen Wochenende irgendwo in Deutschland. Hier wurden bei den Ergebnislisten der Schüler und Bambiniläufe der volle Vor- und Zuname, das Geburtsjahr, die Einrichtung (Schule) sowie ein Zieleinlaufvideo des Kindes veröffentlicht. In den meisten Fällen ist es mit 2 Klicks möglich – vor allem in ländlichen Gebieten – die zugehörige Anschrift über das Internet ausfindig zu machen.
Bereits 2009 hatte der Leiter des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz in Schleswig-Holstein (ULD), Dr. Thilo Weichert die Veröffentlichung von Tausenden von Kinderdaten im Internet kritisiert. „Ohne die Einwilligung der Eltern dürfen solche Daten nicht veröffentlicht werden!“ Weiters sagte Weichert „Es ist ein schwerer Verstoß gegen den Datenschutz, wenn Kinder ohne Kenntnis der Erziehungsberechtigten im Internet als Teilnehmer von Sportveranstaltungen genannt werden“
Eltern können jederzeit – auch im Nachhinein die Löschung solcher Daten fordern. Ansprechpartner hierfür sind dann die jeweiligen Veranstalter oder Einrichtungen.
Wir haben innerhalb weniger Minuten Deutschlandweit abertausende personenbezogener Datensätzen von Kindern und Jugendlichen völlig frei herunterladen können. Auf telefonische Nachfrage bei einigen von uns herausgepickten Adressen herrschte oft Verwunderung. Sprich: viele Eltern wussten überhaupt nichts von diesen Veröffentlichungen.
Unklar bleibt auch, welche Daten an die jeweiligen Sponsoren, oftmals Banken und Krankenversicherungen weitergegeben werden und dort weiter ausgewertet werden.
Natürlich freuen sich gerade Kinder, wenn sie ihre sportlichen Erfolge im Internet stehen sehen. Dennoch hier der eindringliche Appell an Eltern, sich auch bei solchen Anlässen Gedanken über den Datenschutz zu machen.
Einmal im Netz wird es schwer, solche Daten rückstandslos wieder zu entfernen. Auch muss immer – vor allem auf die Datenzukunft der Kinder gesehen – davon ausgegangen werden, dass Unternehmen die gesammelten Datensätze verknüpfen und sich so im Laufe des Erwachsenwerdens ein regelrechter digitaler Lebenslauf bildet. Hinzu kommt eine ständig verbesserte Möglichkeit der Gesichtserkennung, die es möglich machen wird, auch Jugendbilder einem späteren Abbild zuzuordnen. Dies kann sich durchaus negativ auf das weitere Leben auswirken.
Eltern, Schulen und Veranstalter sollten sich der Sensibilität von personenbezogenen Daten gerade bei Kindern – bewusst sein. Im Vorfeld solcher Veranstaltungen ist Aufklärungs- und Informationsarbeit anzuraten.
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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