Generalvikar bringt „tiefe Bestürzung“ zum Ausdruck – Konsequenzen nach Übergriffen in der Kindertagesstätte in Mainz-Weisenau
In einer katholischen Kindertagesstätte in Mainz-Weisenau kam es zu sexuellen Übergriffen zwischen Kindern die der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, mit den Worten „unvorstellbare Perversitäten sexueller Gewalt“ beschreibt. Seit Monaten unbemerkt trotz Hinweisen an die ErzieherInnen – wie das passieren konnte, klärt nun die Staatsanwaltschaft.
Allen Erzieherinnen und Erziehern der Einrichtung einschließlich der Leitung wurde fristlos gekündigt. Zurück bleiben entsetzte, fassungslose Eltern und viele, wahrscheinlich schwerst traumatisierte Kinder
Am 1. Juni hatte die Pfarrei Mariä-Himmelfahrt als Träger der Kindertagesstätte Maria Königin von Eltern von sexuellen Übergriffen unter Kindern in der Kindertagesstätte erstmalig erfahren und die vorläufige Schließung die Kindertagesstätte zunächst vorübergehend bis zum darauffolgenden Wochenende veranlasst.
Generalvikar bringt „tiefe Bestürzung“ zum Ausdruck
Mainz. Der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, hat seine tiefe Bestürzung angesichts der Übergriffe unter Kindern in der Kindertagesstätte Maria Königin in Mainz-Weisenau in einem Brief an die betroffenen Eltern zum Ausdruck gebracht.
„Wir sind nicht nur angesichts des Ausmaßes und der Vielzahl der Fälle, sondern auch im Hinblick auf jeden Einzelfall tief betroffen“, heißt es in dem Schreiben. Und weiter: „Zusammen mit dem Träger, der Pfarrei Mariä Himmelfahrt, möchte ich Ihnen im Namen des Bistums Mainz unsere tiefe Bestürzung ausdrücken, besonders auch unseres Bischofs, Karl Kardinal Lehmann, der tief betroffen ist.“ In den vergangenen Tagen war bekannt geworden, dass es an der Kindertagesstätte über einen längeren Zeitraum „zu sexuellen Übergriffen unter Kindern, Gewalt unter Kindern sowie Erpressungen und Drohungen unter Kindern“ gekommen ist. An der inzwischen geschlossenen Kindertagessstätte wurden zuletzt 55 Kinder betreut.
Vor Journalisten machte Giebelmann am Donnerstag, 11. Juni, im Bischöflichen Ordinariat in Mainz, die Konsequenzen aus den Vorfällen deutlich. Aufgrund der zahlreichen Elterngespräche, die in den vergangenen Tagen geführt worden seien, „gibt es zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine andere plausible Erklärung als schwere und schwerste Aufsichtspflichtverletzungen des erzieherischen Personals“, schreibt der Generalvikar in dem Elternbrief. Weiter heißt es: „Besonders schwer wiegt in diesem Zusammenhang, dass Mitteilungen der Eltern über Übergriffe an ihren Kindern von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kindertagesstätte nicht ernst genommen wurden. Darin sehen wir einen schwerwiegenden Verstoß gegen die Verpflichtungen aus unserem Präventionskonzept. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, allen Erzieherinnen und Erziehern der Einrichtung einschließlich der Leitung die fristlose Kündigung auszusprechen.“
Die Kindertagesstätte werde zunächst bis zum neuen Kindergartenjahr geschlossen bleiben und dann „mit einer neuen Leitung, neuem Personal und einem überarbeiteten Konzept“ wieder eröffnet, sagte Giebelmann. Mit Notfallplätzen in den anderen katholischen Einrichtungen im Mainzer Stadtgebiet unterstützt das Bistum die Eltern bei der Suche nach Betreuungsplätzen. Außerdem unterstützt das Bistum sowohl traumatisierte Kinder als auch die Eltern mit der Möglichkeit, sich durch eine Einrichtung der Mainzer Unimedizin und die Rheinhessen-Fachklinik in Mainz beraten und betreuen zu lassen. Eventuell entstehende Kosten für die Familien werden vom Bistum Mainz übernommen.
Abschließend heißt es im Elternbrief: „Das Bistum Mainz arbeitet in dieser Angelegenheit mit dem Jugendamt der Stadt Mainz, dem Landesjugendamt Rheinland-Pfalz und der Staatsanwaltschaft in Mainz zusammen. Wir hoffen, auf diese Weise zu einer raschen und effektiven Aufklärung aller Vorkommnisse beizutragen.“ Das Bistum Mainz hatte am Mittwoch, 10. Juni, die Staatsanwaltschaft in Mainz eingeschaltet und in einer Presseerklärung darauf hingewiesen, dass das Bistum am Dienstag, 2. Juni, erstmals von den Vorwürfen erfahren hat. Seit diesem Tag ist die Einrichtung geschlossen. Das Jugendamt der Stadt Mainz wurde noch am gleichen Tag informiert, das Landesjugendamt am Tag darauf. Nach intensiven Elterngesprächen am Montag, 8., und Dienstag, 9. Juni, lag dann am Mittwoch, 10. Juni, ein vorläufiger Bericht vor, woraufhin Staatsanwaltschaft und Öffentlichkeit informiert wurden.
Was tun??
Eltern sollten nicht einfach nur ihre Kinder in den Einrichtungen abgeben, sondern ganz genau hinschauen und nicht nur den Dialog mit der Einrichtung suchen, sondern auch den Austausch untereinander und mit den Kindern suchen.
Quelle: Bischöfliche Ordinariat Mainz
Internet: http://www.bistummainz.de/
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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