Fast jede Frau freut sich, wenn sie ein Baby erwartet und möchte die Entwicklung ihres Kindes durch Nichts gefährden. Darum ist es grundsätzlich richtig, während der Schwangerschaft keine Medikamente einzunehmen.
Doch was sollten Frauen, die chronisch krank und auf Medikamente angewiesen sind, bedenken? Wie finden Schwangere heraus, welches Arzneimittel bei einem Infekt akzeptabel ist? Gute Pillen – Schlechte Pillen hat dazu die Ärztin Corinna Schoendorfer vom Beratungszentrum für Arzneimittel in der Schwangerschaft (Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum Embryotoxikologie) an der Berliner Charité befragt.
Auch Schwangere, die sich tipptopp fühlen, haben manchmal Kopfweh oder der Rücken schmerzt. Hilfreich und lindernd kann es dann sein, sich vorbeugend öfter mal auszuruhen, sich bei Beschwerden zu entspannen oder abzulenken. Und notfalls fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, ob ein Schmerzmittel in Frage kommt, denn das hängt auch vom Stadium der Schwangerschaft ab.
Anders ist die Situation für Frauen mit einer chronischen Erkrankung wie Rheuma, Bluthochdruck oder Diabetes. Sie ist kein Grund, auf Kinder zu verzichten. Aber die Therapie muss – und das gilt natürlich auch für eine akute Infektion oder andere Erkrankungen in der Schwangerschaft – individuell angepasst werden. Doch das ist Spezialwissen, über das nicht jeder Mediziner verfügen kann: Umso besser, dass es an der Berliner Charité eine Beratungsstelle gibt, an die sich Frauen, Apothekenmitarbeiter, Ärztinnen und Ärzte bei Fragen nach dem günstigsten Wirkstoff oder der richtigen Dosis wenden können. Das Beratungsteam kennt die aktuellen Berichte und Studien, was die Auswirkungen von Medikamenten auf Mutter und Ungeborenes angeht. Zwar verbieten sich Studien mit Schwangeren, aber über Jahrzehnte ist ein enormer, hoch geschätzter Wissenspool entstanden.
GPSP-Surftipp: www.embryotox.de
In der Datenbank der Beratungsstelle an der Berliner Charité finden Sie kostenfrei unabhängige Informationen zu Arzneimitteln in der Schwangerschaft und Stillzeit. 400 Wirkstoffe sind dort gelistet. Ärztinnen, Apothekerinnen und eigens geschulte Krankenschwestern beraten auch telefonisch, welche Arzneistoffe ein Risiko bedeuten können und welche im Fall einer akuten oder chronischen Erkrankung die beste Wahl sind. Zu den Beratungszielen gehört nicht nur, Fehlbildungen zu vermeiden, sondern auch unnötige Diagnostik, unnötige Schwangerschaftsabbrüche und unnötiges Abstillen zu verhindern.]
Quelle: Gute Pillen – Schlechte Pillen 3/2015
Internet: www.gutepillen-schlechtepillen.de
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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