Schwangerschaft & Baby

Mit Normalgewicht in die Schwangerschaft: Deutschland hat Handlungsbedarf

(aid) – Das Gewicht, mit dem eine Frau in die Schwangerschaft geht, wirkt sich auf die Gesundheit von Mutter und Kind aus. Übergewichtige und adipöse Frauen haben in der Schwangerschaft ein erhöhtes Risiko für Gestationsdiabetes (28.300 registrierte Fälle pro Jahr), Bluthochdruck, Frühgeburten und Geburtskomplikationen.

Studien deuten darauf hin, dass eine hohe Gewichtszunahme während der Schwangerschaft ebenfalls mit unerwünschten Folgen verbunden sein kann, z. B. einem höheren Geburtsgewicht (Makrosomie) und späterem Übergewicht des Kindes. In Deutschland ist die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft innerhalb von 20 Jahren signifikant um mehr als 2 kg gestiegen, von durchschnittlich 13,0 auf 15,1 kg. Gründe dafür sind Überernährung und Bewegungsmangel. Die Bewegungsempfehlungen von 150 Minuten moderater körperlicher Aktivität pro Woche erreichen in Deutschland nur ein Drittel der Schwangeren.

In Deutschland sind etwa 20 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter zwischen 20 und 39 Jahren übergewichtig und weitere etwa 9 bis 14 Prozent adipös. Daraus ergeben sich Herausforderungen für die frühe Prävention, die sich nur stemmen lassen, wenn alle aus dem Umfeld junger Familien zusammenarbeiten. „Der Start in die Schwangerschaft mit einem normalen Körpergewicht schafft gute Voraussetzungen für die Gesundheit von Mutter und Kind. Diese Botschaft muss alle Frauen mit Kinderwunsch erreichen, zusammen mit Unterstützung für den Weg dorthin. Sonst lassen wir eine wichtige Chance für frühe Prävention ungenutzt“, unterstreicht Dr. Christian Albring, Frauenarzt im Netzwerk Gesund ins Leben, einer IN FORM-Initiative des Bundesernährungsministeriums.

Ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger körperlicher Aktivität hilft Frauen, die schwanger werden möchten, ein normales Körpergewicht zu erreichen und trägt in der Schwangerschaft zu einer moderaten Gewichtsentwicklung und einem günstigen Schwangerschaftsverlauf bei. Dazu erklärt Albring: „Zu einem gesunden Lebensstil motivieren, über alle soziale Gruppen hinweg, das schaffen wir nur, wenn alle relevanten Akteure zusammenarbeiten und mit einer Stimme sprechen.“

Die Basis dafür hat Gesund ins Leben geschaffen. Mit dem Netzwerk ist es erstmals gelungen, dass sich alle relevanten Berufsverbände und Fachgesellschaften in Deutschland auf einheitliche Handlungsempfehlungen zu Ernährung, Allergieprävention und gesundem Lebensstil von der Schwangerschaft bis ins Kleinkindalter verständigt haben. Es erlaubt einen strukturierten Zugang im Sinne eines Lebensweltbezugs, denn es besteht aus über 400 Institutionen, Verbänden und Fachgesellschaften, die werdende Eltern und junge Familien dabei unterstützen, einen gesunden Lebensstil zu verwirklichen.

Über Gesund ins Leben:
Das Netzwerk „Gesund ins Leben“ ist ein Projekt des Nationalen Aktionsplans „IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“ der Bundesregierung und wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft finanziell gefördert. Es vereint die führenden Institutionen, Fachgesellschaften und Verbände zur praxisnahen Unterstützung junger Familien. Im Mittelpunkt stehen einheitliche, verständliche und leicht umsetzbare Empfehlungen zur Ernährung und Allergievorbeugung von der Schwangerschaft bis ins Kleinkindalter. Mehr Infos: www.gesund-ins-leben.de.

„IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“:
www.in-form.de

Quelle: aid infodienst
Internet: http://www.aid.de

Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0


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