Der starke Einsatz von Pestiziden in der industriellen Landwirtschaft schädigt die Gesundheit: Am stärksten betroffen sind Landwirte, deren Familien sowie Bewohner ländlicher Räume. Zu diesem Ergebnis kommt die heute veröffentlichte Greenpeace-Studie „Pestizide und unsere Gesundheit – die Sorge wächst“. Gefährdet sind jedoch auch Konsumenten und insbesondere Kleinkinder sowie Ungeborene.
Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide nötig
„Diejenigen, die unsere Lebensmittel produzieren, werden gefährlichen Pestiziden ausgesetzt – das ist unverantwortlich“, sagt Christiane Huxdorff, Landwirtschaftsexpertin von Greenpeace. „Wir fordern von Landwirtschaftsminister Schmidt verbindliche Regelungen, die Pestizide in der Landwirtschaft radikal reduzieren. Die Neubewertung zum Krebsrisiko von Glyphosat zeigt, dass bisherige Zulassungskriterien nicht ausreichen.“ Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte im März 2015 Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ ein.
Der Bericht der unabhängigen Umweltschutzorganisation fasst Ergebnisse aktueller wissenschaftlicher Studien zum Einsatz von Pestiziden zusammen. Er stellt die zunehmende Zahl von daraus folgenden gesundheitlichen Problemen für viele Bevölkerungsgruppen dar.
Pestizide können krank machen
Eine andere Landwirtschaft statt Chemie
Im Jahr 2013 setzte die Landwirtschaft in Deutschland 43.000 Tonnen Pestizide ein. Greenpeace fordert von Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) feste Zielsetzungen, um die Anwendung chemisch-synthetischer Pestizide in der Landwirtschaft drastisch zu reduzieren. Vorrangig geht es um ein Verbot besonders gefährlicher Wirkstoffe. Dies sind krebserregende, das Hormonsystem beeinflussende, neurotoxische und erbgutverändernde oder fortpflanzungsgefährdende Chemikalien. „Die Forschung muss Alternativen zum Pestizideinsatz und damit ökologische Landwirtschaft fördern“, sagt Huxdorff. „Echte Lösungen für die Landwirtschaft der Zukunft beruhen auf einem Ackerbau mit statt gegen die Natur. Vielfalt auf allen Ebenen ist der Schlüssel – Chemie ist es nicht.“
Mehr Informationen, die Studie und eine Protestemail finden sich unter: www.greenpeace.de/Essen-ohne-Pestizide
Zu den gesundheitlichen Auswirkungen bei Kindern, die erhöhten Pestizidkonzentrationen im Mutterleib ausgesetzt waren, zählen eine verzögerte kognitive Entwicklung, Verhaltensveränderungen und Geburtsfehler. Auch hängt die Häufigkeit von Kinderleukämie eng mit der Exposition gegenüber Pestiziden zusammen. (Greenpeace)
Weitere Informationen findet ihr in der Greenpeace Publikation „Pestizide und unsere Gesundheit“
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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