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Coffee to NO go: „Schlankheitskaffees“ – von trügerisch bis lebensgefährlich

Inzwischen gibt es in dieser einzigartigen und kostenfreien Online-Datenbank über 1350 Produkte, vor denen gewarnt werden muss. Meist handelt es sich dabei um Nahrungsergänzungsmittel – aber es gibt eben auch dubiose Pulverkaffees. Solche Produkte werden vorwiegend global im Internet angeboten, oft mit Worten wie „natürlich“ beworben und lassen sich bequem bestellen. Vorwiegend geht es bei den mit Arzneistoffen gepanschten Mitteln um Potenzsteigerung, Muskelaufbau oder Gewichtsreduktion. GPSP zeigt am Beispiel von „Schlankheitskaffees“, was in solchen Produkten stecken kann.

Schlankheitskaffees sollen auf natürliche Weise schlank machen, versprechen die Anbieter. Doch ist dem Pulver beispielsweise des Öfteren der appetithemmende Wirkstoff Sibutramin beigemischt, ohne ihn in der Zutatenliste zu nennen (etwa in Loose Weight Coffee). Sibutramin ist in Europa seit 2010 wegen Herz-Kreislauf-Schädlichkeit verboten.

Der Gipfel dieser Sauerei ist, wenn in Pulverkaffees gleich mehrere nicht deklarierte Wirkstoffe aufgespürt werden – wie in Brazil Potent Slimming Coffee. In diesem bedenklichen Pulver hat das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz sowohl das Abführmittel Phenolphthalein als auch den Erektionsförderer Sildenafil (Viagra® u.a.) entdeckt.

Ein Abführmittel kann einen vorübergehenden Gewichtsverlust vorgaukeln, weil der Darm entleert wird. Aber es macht nicht dauerhaft schlank, sondern vielleicht sogar krank. Phenolphthalein wurde in Deutschland schon vor Jahren aus dem Handel genommen, weil es Krebs auslösen kann.

Der verschreibungspflichtige Wirkstoff Sildenafil kann sich lebensbedrohlich auswirken, etwa dann, wenn Herzkranke gleichzeitig Nitropräparate oder ähnliche Arzneimittel gegen Angina pectoris einnehmen. In Kombination mit einem (gepanschten) Erektionsförderer kann der Blutdruck lebensbedrohlich abfallen.

GPSP-Tipp
Verpulvern Sie kein Geld für dubiose Schlankheitskaffees oder ähnliche Produkte.
Nutzen Sie die alphabetisch sortierte Datenbank von GPSP. Sie werden staunen über die kriminelle Energie gewissenloser Anbieter von Gesundheitsprodukten. http://gutepillen-schlechtepillen.de/heft-archiv/gepanschtes/

Sie können GPSP abonnieren, auch in elektronischer Form. Denn: Wer mehr weiß, entscheidet besser – und unterstützt uns in unserer Arbeit.

Weitere Details zu Schlankheitskaffees finden Sie im Originalartikel der Ausgabe 2/2015:

Quelle Gute Pillen – Schlechte Pillen 2/2015
Internet: www.gutepillen-schlechtepillen.de

Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0


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