Produkttests

Farbstoffe in Süßwaren – lückenhafte Kennzeichnung

Woher kommen die Farben in Zuckerwatte, Gummistangen oder Trockenfrüchten? Um Produkte ansprechend aussehen zu lassen, werden häufig sogenannte „Azofarben“ eingesetzt. Sie werden synthetisch hergestellt, sind gut mischbar, stabil und besonders lichtecht. Gleichzeitig stehen einige der Stoffe jedoch in Verdacht Allergien auszulösen und krebserregend zu sein.

In der Europäischen Union sind seit 2010 besondere Warnhinweise vorgeschrieben, die in der Praxis allerdings nur selten umgesetzt werden. Das zeigt eine Erhebung des Vereins für Konsumenteinformation (VKI) unter rund 30 Produkten. Bei insgesamt 13 der geprüften Süßwaren wurde zumindest ein kennzeichnungspflichtiger Farbstoff nachgewiesen. Nur in einem Fall war der vorgesehene Hinweis korrekt angegeben. Weitere Informationen zum Thema gibt es ab 26.03. in der Aprilausgabe der VKI-Zeitschrift KONSUMENT.

Über die gesundheitlichen Risiken von Azofarbstoffen wird seit Jahren gestritten. 2010 nahm die EFSA, die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, eine umfassende Bewertung vor. Seitdem müssen Lebensmittel, die die Azofarbstoffe Tartrazin (E 102), Gelborange (E 110), Azorubin (E 122), Allurarot (E 129), Cochenillerot (E 124) oder den ebenfalls künstlichen Farbstoff Chinolingelb (E 104) enthalten, besonders gekennzeichnet sein. Für sie ist ein spezieller Hinweis vorgeschrieben: „Kann Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen“.

Im Rahmen einer VKI-Erhebung unter rund 30 Süßwaren fand sich diese Warnung nur auf einem Produkt, einem verpackt eingekauften Popcorn mit Erdbeeren. Bei den offen angebotenen Süßwaren wurde der Hinweis gar nicht gefunden. Generell fehlt bei loser Ware zumeist jede Information darüber, was in den Produkten enthalten ist. Insgesamt 13 Proben aus der VKI-Erhebung enthielten einen oder mehrere Azofarbstoffe.

Azofarbstoffe sind in vielen Süßigkeiten enthalten. Sie können aber auch in anderen Lebensmitteln wie z.B. in Schmelzkäse oder Sirup vorkommen. Konsumenten können sich derzeit nicht darauf verlassen, dass alle Produkte, die Azofarbstoffe enthalten auch entsprechend gekennzeichnet sind. „Wer Azofarbstoffe vermeiden möchte, sollte daher besser verpackte Lebensmittel kaufen, da hier zumindest die Zutatenliste über die Zusammensetzung informiert“, rät VKI-Ernährungswissenschafterin Nina Zellhofer. „Das bloße Fehlen eines Warnhinweises alleine garantiert nicht, dass in der Herstellung keine Azofarben zum Einsatz gekommen sind.“

Quelle: Verein für Konsumenteninformation (VKI)
Internet: http://www.konsument.at/

Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0


[thumb_list num=“1″ cats=“28″ offset=“1″][posts-by-tag tags = „lebensmittel“ exclude_current_post = „true“ number = „10“ ]

Recent Posts

Der Online-Handel mit Haustieren boomt – Augen auf beim Tierkauf

Auf der Suche nach dem perfekten tierischen Mitbewohner werden heute die meisten online fündig. Auf…

1 Tag ago

Adventskalender im Check: So erkennen Sie versteckten Alkohol und mehr

Die Vorweihnachtszeit steht vor der Tür, und Adventskalender sind bei vielen Familien ein fester Bestandteil…

1 Tag ago

Haselnüsse im ÖKO-TEST: Schimmel und ein lebendes Insekt gefunden

Besonders in der Weihnachtszeit sind Haselnüsse aus der Küche kaum wegzudenken. ÖKO-TEST kann fast alle…

1 Tag ago

Rückruf: PAK in Dunlop Smartphone Sportarmband via Woolworth

Woolworth informiert über einen Rückruf des „Dunlop Sportarmband für Smartphone“ des Lieferanten EDCO Eindhoven B.V. Wie…

1 Tag ago

Rückruf: Hersteller ruft Douceur Adventskalender via Penny zurück

Die Millano Sp. Z o.o. S.K.A, Polen informiert über den Rückruf von Douceur Adventskalendern mit…

2 Tagen ago

Deutschland ist Spitzenreiter beim Zuckerverbrauch über „Erfrischungsgetränke”

In keinem anderen großen westeuropäischen Land nehmen die Menschen so viel Zucker über gesüßte Getränke…

2 Tagen ago