Der zurzeit vermehrt wieder in Deutschland nachgewiesene Erreger der Hasenpest (Tularämie) ist ein zweites Mal in Rheinland-Pfalz festgestellt worden. Er wurde jetzt bei einem Feldhasen aus dem Kreis Mainz-Bingen nachgewiesen. Erst im Dezember vergangenen Jahres war Tularämie bei einem Feldhasen aus dem Kreis Mayen-Koblenz festgestellt worden.
Die für Mensch und Tier gefährliche Krankheit wird durch das Bakterium Francisella tularensis hervorgerufen. Hauptträger des Erregers sind Hasen und Wildkaninchen. Zum so genannten Erregerreservoir gehören aber auch Mäuse, Ratten und andere Nager sowie Zecken, Läuse und Flöhe.
Erkrankte Wildtiere wirken matt und teilnahmslos, sie verlieren ihre Schnelligkeit und ihre angeborene Scheu. Wer ein solches Tier entdeckt, sollte sich ihm nicht nähern und es auf keinen Fall berühren.
Jäger sollten beim Aufbrechen und Zerwirken erlegter Tiere darauf achten, die einschlägigen Hygieneregeln einzuhalten.
Hitze tötet den Erreger ab. Der Verzehr von Wildfleisch ist unbedenklich, wenn das Fleisch bei mindestens 60 Grad mindestens zehn Minuten lang durchgegart wird.
Der Mensch infiziert sich vorwiegend durch direkten Kontakt mit erkrankten Tieren oder mit deren Organen. Die Inkubationszeit beträgt drei bis fünf Tage. Die Erkrankung beginnt in der Regel mit einem Geschwür an der Eintrittsstelle des Erregers und einer Schwellung der lokalen Lymphknoten und/oder mit abrupt einsetzendem hohen Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Übelkeit, Erbrechen und Erschöpfungszuständen. Tularämie lässt sich mit Antibiotika behandeln, die Heilungschancen sind sehr gut. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch kommt praktisch nicht vor.
Während in anderen Bundesländern in diesem Jahr noch keine Tularämie-Erkrankung bei Menschen festgestellt wurde, meldet das Robert-Koch-Institut aus Rheinland-Pfalz bisher einen Fall aus der Region Worms.
Quelle: Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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