Schweres und rasches Atmen mit Fieber kann Hinweis auf Lungenentzündung sein
Atmet ein Kind schneller als gewöhnlich, wirkt matt und hat Fieber, kann dies auf eine Lungenentzündung hinweisen. Neben der beschleunigten, etwas “flach“ wirkenden Atmung können Schüttelfrost, Husten, Brust- und Bauchschmerzen zu weiteren Krankheitszeichen gehören. In extremen Fällen können sich durch die eingeschränkte Lungenfunktion die Lippen und Finger blau verfärben.
„Bei einem Verdacht auf eine Lungenentzündung sollten Eltern mit ihrem Kind umgehend den Kinder- und Jugendarzt aufsuchen. Ohne rechtzeitige Behandlung kann es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen (Lungenfellentzündung, evtl. mit Wasser- oder – seltener –Eiteransammlungen im Brustraum). Übers Blut können sich zudem die auslösenden Erreger weiter im Körper verteilen“, warnt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Kinder unter fünf Jahren sind häufiger von einer Lungenentzündung betroffen als Kinder im Schulalter.
In der kalten Jahreszeit verursachen vorwiegend respiratorische Synzytialviren (RS-Viren), Influenzaviren und Pneumokokken Lungenentzündungen. In den Sommermonaten sind mehrheitlich Rhino- und Enteroviren dafür verantwortlich. „Steigt nach ein paar Tagen bei einer Grippeerkrankung das Fieber nochmals an oder geht nicht zurück, kann eine bakterielle Überinfektion, auch Superinfektion genannt, vorliegen. Eine Influenza erleichtert Bakterien das Eindringen in die menschlichen Zellen. Gefährdet sind u.a. die bereits infektiös/entzündlich geschwächten Atemwege“, erklärt Fegeler. Durch einen entsprechenden Impfschutz können einige Lungenentzündungen verhindert werden. So empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) für alle Säuglinge und Kleinkinder ab dem vollendeten 2. Lebensmonat und alle bisher nicht geimpften Kinder und Jugendliche mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung, wie z.B. mit Asthma, eine Impfung gegen Pneumokokken. Auch die Influenzaimpfung kann vorbeugend wirken, wird aber i.d.R. nur bei Kindern mit chronischen Grunderkrankungen (u.a. Herzfehler, Asthma bronchiale) von den Kassen bezahlt. „Häufiges sowie konsequentes Händewaschen und die Vermeidung von Tabakrauch in den Wohnräumen sind weitere unterstützende Maßnahmen“, so Fegeler.
Artikelquellen: springermedizin.de, Monatsschr Kinderheilkd, pädiatrie hautnah
Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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