Gesundheit

Antibiotikaresistenzen – ein vielschichtiges Problem

(aid) – Die meisten Deutschen sind der Meinung, dass Antibiotikaresistenzen am ehesten durch die Tierhaltung verursacht werden. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), an der Anfang Januar 2015 rund 1.000 Bürger ab 14 Jahren teilnahmen. Dabei ist die Problematik vielschichtiger und betrifft gleichermaßen Tier- und Humanmedizin sowie den Verbraucher.

Immer mehr Keime entwickeln die Fähigkeit, die Wirkung eines bestimmten Medikaments abzuschwächen oder sogar auszuschalten. Der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung kann dazu führen, dass resistente Keime aus der Tierproduktion auf Lebensmittel und gegebenenfalls auch auf den Menschen übertragen werden. Andererseits entstehen Resistenzen ebenso durch die Anwendung von Antibiotika in der Humanmedizin. Daher muss gemeinsam an Lösungen gearbeitet werden, erklärt das BfR. Auch der Verbraucher kann durch entsprechende Hygienemaßnahmen beim Transport, der Lagerung und der Zubereitung von Speisen einen Beitrag zur Reduzierung von resistenten Keimen im Privathaushalt leisten, heißt es im „BfR-Verbrauchermonitor 2015 – Spezial Antibiotikaresistenzen“.

In den vergangenen Jahren ist das Bewusstsein für die Problematik gewachsen. 83 Prozent der Interviewten ist das Thema bekannt, und 64 Prozent sind beunruhigt. Mehr als 50 Prozent sind der Meinung, dass Antibiotikaresistenzen in erster Linie durch die Anwendung in der Tierhaltung bedingt sind. Beim humanen Antibiotikaeinsatz wird der Fehler mehr beim Arzt (43 %) und weniger beim Patienten (29 %) gesucht. Nur jeder Fünfte hält es für wahrscheinlich, im eigenen Haushalt mit Krankheitserregern in Kontakt zu kommen (19 % in der Küche, 17 % im Bad). Die Befragten erwarten die resistenten Keime in Krankenhäusern (63 %) und in der Öffentlichkeit wie Bus und Bahn (59%). 90 Prozent wissen nach eigenen Angaben, mit welchen Methoden sie sich vor Keimen schützen können: Händewaschen (39 %), auf Hygiene achten (35 %), die Verwendung von Desinfektionsmitteln (34 %) und gründliches Reinigen (31 %).

Heike Kreutz, www.aid.de

Quelle: aid infodienst
Internet: www.aid.de

Weitere Informationen:
www.bfr.bund.de/cm/350/bfr-verbrauchermonitor-2015-spezial-antibiotikaresistenzen.pdf
www.aid.de/landwirtschaft/tiergesundheit_tierarzneimittel_fragen_antworten.php

Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0


[thumb_list num=“1″ cats=“29″ offset=“1″][posts-by-tag tags = „antibiotika“ exclude_current_post = „true“ number = „10“]

Recent Posts

Rückruf: Metallfäden in verschiedenen Tiefkühl-Aufläufen möglich

Die Prima Menü Vertriebs GmbH & Co. KG ruft verschiedene Tiefkühl-Aufläufe in der 400/450-Gramm-Packung über…

5 Stunden ago

Rückruf: Metallfremdkörper in Trattoria Alfredo Picco Pizzi Drei Käse via Lidl möglich

Der Hersteller Ospelt Food Establishment informiert über den Rückruf des Tiefkühlartikels Trattoria Alfredo Picco Pizzi…

10 Stunden ago

Rückruf: Metallstückchen in Zaziki und French Dressing von Block House möglich

Die Block Foods AG informiert über den Rückruf der Produkte Block House Zaziki mit dem…

12 Stunden ago

ÖKO-TEST Bitterschokolade: Lindt fällt mit „ungenügend“ durch

Dieses Ergebnis hat einen bitteren Beigeschmack: ÖKO-TEST kann für keine Schokolade im Test Kinderarbeit sicher…

13 Stunden ago

Das Schweigen brechen – Engagement gegen Gewalt an Frauen

Mitmachaktion „Das Schweigen brechen“ ruft zu Engagement gegen Gewalt an Frauen auf! Die Zahlen von…

14 Stunden ago

Rückruf: Erstickungsgefahr durch Kleinteile bei Holz Zählrahmen für Kinder

Die EDCO Eindhoven B.V. informiert über den Rückruf des Kinderartikels Zählrahmen / Abakus aus Holz…

14 Stunden ago