Aktuell wurde bei zwölf Patienten am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, ein multiresistentes Bakterium nachgewiesen. Es handelt sich um den gramnegativen Acinetobacter baumannii, der gegen vier Antibiotikagruppen resistent ist (4 MRGN). Die Übertragung des Erregers erfolgt durch Schmier- oder Kontaktinfektionen und auch über die Luft.
Die Bakterien können außerhalb des menschlichen Körpers Trockenheit überstehen und lange überleben. Auch wenn die die Übertragungsfähigkeit von A. baumannii im Krankenhaus als sehr hoch eingeschätzt wird, führt eine Übertragung mit dem Erreger nur relativ selten zu schweren Infektionen, die ganz überwiegend auf Intensivstationen, bei schwerkranken Patienten vorkommen. Vorherrschende Krankheitsbilder sind die nosokomiale Pneumonie, Harnwegsinfektionen, Wundinfektionen und Sepsis.
Acinetobacter als Krankheitserreger
Am häufigsten wird A. baumannii im klinischen Alltag beobachtet, der oftmals nosokomial übertragen wird und Wundinfektionen, Lungenentzündungen und Meningitis verursachen kann. Für Meningitis ist aber meistens A. lwoffiiursächlich. Es sind auch häufiger Infektionen mit A. junii, A. haemolyticus und A. johnsonii anzutreffen. Insgesamt kennt man etwa 20 Spezies. Besonders bei A. baumannii ist mit Mehrfachresistenzen zu rechnen.
Im Januar 2008 brachte ein multiresistenter Stamm von Acinetobacter den Betrieb der Intensivstation des Klinikums Enschede (Niederlande) fast völlig zum Erliegen. Das Militär sicherte mit zwei mobilen Intensivstationen den Fortbetrieb.
Der Einsatz von Breitspektrum-Antibiotika wird mittlerweile als wesentlicher Grund für das vermehrte Auftreten vermutet (wikipedia.de)
Zur Eindämmung des Infektionsrisikos werden betroffene Patienten umgehend strikt isoliert. Da die antibiotische Behandlung der 4-MRGN-A.-baumannii-Infektionen durch die weitgehende Resistenz erschwert ist, stellt die Therapie eine besondere Herausforderung dar. Zur Identifikation weiterer Keimträger und möglicher Übertragungswege wird ein umfassendes Screening mittels Abstrichen durchgeführt. Alle Räumlichkeiten und Geräte werden einer ausgiebigen, gründlichen Desinfektion unterzogen. Bis auf weiteres ist der Campus Kiel von der Aufnahme künstlich beatmeter internistischer Notfallpatienten abgemeldet. Auf Grund der wegen der Isolierungsmaßnahmen eingeschränkten Intensivkapazität kann es dazu kommen, dass große Operationen verschoben werden müssen. Das Gesundheitsamt wurde am 24. Dezember 2014 informiert und die Häufung des Nachweises gemeldet.
Als Überträger der Infektionen wird ein Patient vermutet, der am 11. Dezember 2014 aus dem Mittelmeerraum ins UKSH verlegt worden war. Eine erste Phase von Übertragungen des Erregers bei drei Patienten war mit dem 3. Januar 2015 abgeklungen. Mit dem erneuten Ausbruch ist die Hartnäckigkeit des Erregers evident, die die umfassenden Hygiene- und Isolationsmaßnahmen erforderlich machen.
Quelle:Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Internet: www.uksh.de
Bild: wikipedia – gemeinfrei
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