Verhütung mit Goldspirale: Edelmetall schützt nicht besser vor Schwangerschaft

Zu den hormonfreien, zuverlässigen und bequemen Verhütungsmitteln zählen die Intrauterinpessare (IUP) – auch Spiralen genannt. Goldspiralen sind in der Regel Kupferspiralen mit Goldclips oder Goldkernen. Einige Goldspiralen-Anbieter versprechen Frauen glänzende Zeiten: Dank der Goldzugabe könne noch zuverlässiger verhütet werden. Und weitere Vorteile winken angeblich. Alles Blech, befindet Gute Pillen – Schlechte Pillen, denn es fehlen hierfür wissenschaftliche Belege. Hier geht es also vor allem um eine Marketing-Strategie: Denn Goldspiralen sind bis zu viermal so teuer wie pure Kupferspiralen.

Intrauterinpessare oder „Spiralen“ sind T-förmige flexible Plastikkörper, die entweder nur mit Kupfer umwickelt oder mit Kupfer und Gold versehen sind (Verhütungsmittel GPSP 1/2007, S. 6). Sie werden von der Ärztin oder vom Arzt in der Gebärmutter eingesetzt und können dort üblicherweise fünf Jahre liegen.

Anbieter und Gesundheitsportale bewerben derzeit schwärmerisch goldhaltige Spiralen. Sie würden sicherer verhüten als bloße Kupferspiralen, könnten vor Gebärmutterentzündungen schützen und seien verträglicher. Der Goldzusatz sorge dafür, dass der Kupferdraht länger makellos bleibt und sich so die übliche Tragedauer erhöht. Doch wissenschaftliche Untersuchungen, die das belegen, findet GPSP nicht. Selbst auf Nachfrage der GPSP-Mutterzeitschrift arznei-telegramm® konnten die Hersteller keine Vorteile in Sachen Verträglichkeit und Zuverlässigkeit liefern. „Das verwundert nicht. Gold besitzt nun mal erwiesenermaßen keine empfängnisverhütende Wirkung“, sagt Wolfgang Becker-Brüser, Herausgeber vom arznei-telegramm® und Mitbegründer von GPSP.

GPSP-Tipp:

Goldhaltige Spiralen bringen keine Vorteile. Und sie sind teuer. Während eine Kupferspirale bereits ab etwa 20 € zu haben ist, muss für ein goldhaltiges Produkt bis zu 84 € angelegt werden.

Mehr zum Materialaufbau der Goldspiralen und zu ihren Anbietern sowie zu den Pearl-Index-Zahlen finden Sie im Originalartikel: GPSP, 1/2015, S. 11
 
© Thomas Kunz
Quelle www.gutepillen-schlechtepillen.de

Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0


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