(aid) – Was passiert eigentlich mit den übriggebliebenen Schokoladen-Weihnachtsmännern nach der Weihnachtszeit? Da sich die Sonderverkaufsflächen im Supermarkt zu Beginn jeden Jahres recht fix schon mit Schoko-Osterhasen füllen, neigt der „interessierte Verbraucher“ schnell dazu, naheliegende Rückschlüsse zu ziehen. Vor allem, weil die Hersteller der beiden Saisonartikel oftmals dieselben sind. Werden also die Weihnachtsmänner neu eingeschmolzen und zu Osterhasen geformt? Oder – mit ein wenig mehr Zeit dazwischen – auch umgekehrt?
Nein. Das Gerücht von der Einschmelzung bzw. Umverpackung von übrig gebliebenen Schokoladen-Nikoläusen oder -Weihnachtsmännern gehört ins Land der Märchen und Sagen, schreibt auch der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie.
Und das hat ganz pragmatisch zwei Gründe. Zum einen gibt es klare rechtliche Vorgaben: Es ist schlicht verboten, bereits einmal ausgelieferte Schokolade wieder zurückzunehmen und anschließend neu zu verkaufen. Die Herkunft der Rohstoffe wäre damit nicht mehr nachzuweisen und das Mindesthaltbarkeitsdatum und die Inhaltsstoffe wären ebenso unkalkulierbar.
Für die Hersteller gibt es aber noch einen zweiten Grund, die einer Umschmelzung entgegensteht: Es ist schlicht zu teuer und völlig unrentabel. Auch wenn theoretisch dadurch Schokolade als Rohmasse eingespart werden könnte. Denn an einer Rücknahme hängt ein ganzer Rattenschwanz. Abgesehen von Logistikkosten für die Retoure müssten Nikoläuse und Co. aus den Verpackungen gewickelt, von Füllstoffen wie Nougat, Krokant oder ähnlichem getrennt und dann eingeschmolzen werden. Abgesehen von den immensen Kosten ist das auch noch sehr arbeitsintensiv.
Entsprechend sieht man im Handel nach den Festtagen häufig – subjektiv traurig dreinblickende – Weihnachtsmänner, die zu reduzierten Preisen angeboten werden. Wenn dann noch Schokofiguren übrig bleiben, werden sie oft an gemeinnützige Organisationen kostenlos weitergegeben. Man kann also davon ausgehen, dass alle Schokoladen-Weihnachtsmänner da enden, für deren Zweck sie erschaffen wurden. Als Leckerei im Mund.
Harald Seitz, www.aid.de
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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