Dass ein Kind ein anderes beißt, ist keine Seltenheit im Kindergarten. „Hat ein Kind ein anderes gebissen und ist die Haut des gebissenen Kindes dadurch nicht verletzt, reicht es, die Stelle mit Wasser und Seife abzuwaschen und evtl. zu kühlen. Haben die Zähne die Haut beschädigt, sollten Betreuer bzw. Eltern die Wunde mit Wasser säubern, ein Desinfektionsmittel (bei Unsicherheiten gibt Ihnen Ihr Kinder- und Jugendarzt gerne einen Tipp) auftragen sowie mit einer Kompresse abdecken. Blutet die Bissstelle, so sollten Eltern mit ihrem Kind zum Kinder- und Jugendarzt“, rät Dr. med. Roland Fressle, Landesverbandsvorsitzender des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Baden-Württemberg.
Eine Entzündung der Wunde aufgrund von Verunreinigungen ist ohne entsprechende Behandlung leicht möglich. Ansteckungen mit Krankheiten durch Bakterien oder Viren aufgrund von Bissverletzungen sind selten, doch sollten Eltern sicherheitshalber den Impfstatus des Kindes in Bezug auf Hepatitis B und Tetanus (Wundstarrkrampf) überprüfen. Dieser Übertragungsweg für Hepatitis B ist extrem selten und nur in Einzelfällen beschrieben. Der Erreger des Wundstarrkrampfes – Clostridium tetani – kann sich in Erde, in Schmutz, in Straßenstaub, gelegentlich auf Kleidern oder im Hausstaub, aber auch in Fäkalien von Mensch und Tier befinden. Die Bakterien können über jede Art von Wunde wie z.B. Bissverletzungen in den Körper gelangen.
„Wurde ein Kind im Gesicht gebissen und ist die Haut verletzt, sollte es ärztlich versorgt werden, um einer Narbenbildung vorzubeugen bzw. diese möglichst gering zu halten“, empfiehlt Dr. Fressle. Kinder unter drei Jahren wissen noch nicht, wie schmerzhaft ihr Biss sein kann. Kleinkinder müssen Selbstbeherrschung und richtige Wege, ihre Wünsche mitzuteilen und Aggressionen zu äußern, erst lernen. Kommt es zu einem Beißvorfall, sollte die erste Aufmerksamkeit der pädagogischen Fachkräfte auf das Kind gerichtet sein, das gebissen worden ist. Das Kind muss getröstet, beruhigt und verarztet werden. Das Kind, das gebissen hat, braucht unbedingt sehr zeitnah auch eine Reaktion. Ihm muss deutlich gemacht werden, dass sein Verhalten nicht akzeptabel ist und dem anderen weh tut. Hält das Beißen mehrere Wochen an bzw. nutzt es ein Kind noch nach seinem dritten Geburtstag als häufiges Mittel, um sich beispielsweise durchzusetzen, sollten Eltern mit dem Kinder- und Jugendarzt besprechen, welche Maßnahmen sinnvoll sein könnten.
Tipps und Hinweise zum pädagogischen Umgang mit dem Beißen in Krippe und Kita gibt auch Prof. Dr. Dorothee Gutknecht, Leiterin des Studiengangs Pädagogik der Kindheit an der Evangelischen Hochschule Freiburg. Der Beitrag ist abrufbar unter dem Link: www.kleinstkinder.de
Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de
Bild: CleanKids
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