Manche, vor allem rot-orange bedruckte Papierservietten enthalten teilweise Krebs erzeugende Substanzen in bedenklicher Konzentration. Dies hat eine Untersuchung im Auftrag des NDR Wirtschafts- und Verbrauchermagazins „Markt“ ergeben. Bei der Laboranalyse wurden in den mit Weihnachtsmotiven versehenen Produkten namhafter Händler so genannte primäre aromatische Amine gefunden. Diese können über die Druckfarbe in die Papierservietten gelangen. Wegen ihrer chemischen Zusammensetzung können vor allem Rot- und Gelbtöne problematisch werden; bei anderen Farben ist dies nicht gegeben. Laut Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch dürften die untersuchten Produkte eigentlich nicht verkauft werden.
Drei von insgesamt zehn Proben überschritten den vom Bundesinstitut für Risikobewertung empfohlenen Grenzwert für die Abgabe von aromatischen Aminen teils um mehr als das Vierfache, so das Ergebnis der Analyse in einem akkreditierten Labor. Der Grenzwert liegt für Bedarfsgegenstände mit Lebensmittelkontakt in der Summe aller Amine bei 10 Mikrogramm pro Kilogramm. Besonders auffällig war eine Papierservietten-Probe des Textil-Discounters KiK; hier wurden insgesamt 46 Mikrogramm aromatische Amine pro Kilogramm festgestellt. Bei einem Produkt der Einzelhandelskette Woolworth waren es 28 Mikrogramm/kg, bei Papierservietten des Discounter- und Sonderpostenmarkt-Betreibers Tedi 24 Mikrogramm/kg. Die über einen großen Internethändler bestellten Papierservietten eines polnischen Herstellers lagen leicht unter dem Grenzwert.
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Die zum Teil Krebs erzeugenden primären aromatischen Amine können dann zum Risiko für die Gesundheit werden, wenn sie durch Kontakt auf Lebensmittel übergehen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt, dass Verbraucher so wenig wie möglich mit solchen Substanzen in Berührung kommen sollten.
Von der „Markt“-Redaktion mit dem Ergebnis der Laboranalyse konfrontiert, reagierten die Unternehmen: KiK, Woolworth und Tedi kündigten an, die betreffenden Papierservietten aus dem Handel zu nehmen. Der polnische Hersteller gab an, dass er seine Produkte regelmäßig von zertifizierten Prüflaboren untersuchen lassen würde. Zur Frage, ob er die betreffenden Papierservietten weiter verkaufen werde, äußerte er sich „Markt“ gegenüber nicht.
Mehr zu „Markt“ unter www.NDR.de/markt
Quelle: NDR Presse und Information
Internet: www.ndr.de
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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