Familie & Erziehung

Mit App Traumata von Kindern erkennen

Kinder können nach Unfällen, Gewalterfahrungen oder Naturkatastrophen psychische Störungen entwickeln. Die betroffenen Eltern wissen nach solch traumatischen Ereignissen oft nicht genau, wie sie ihrem Kind helfen können, oder ob es gar behandlungsbedürftig ist. Weiter hilft nun ein von Forschenden der Universität Zürich und des Kinderspitals Zürich entwickelter Check, den Eltern selbst via App oder Website durchführen können.

Nach einem traumatischen Ereignis leiden viele Kinder unter Albträumen; sie erwähnen das Ereignis immer wieder, werden plötzlich sehr ängstlich, können sich nicht konzentrieren oder ziehen sich zurück. Wie Erwachsene können auch Kinder und Jugendliche nach stark belastenden Ereignissen länger währende psychische Schwierigkeiten entwickeln. Werden diese Störungen nicht behandelt, können sie die Entwicklung eines Kindes massiv und längerfristig beeinträchtigen. Um Eltern zu beraten, die unsicher sind, ob ihr Kind an einer behandlungsbedürftigen Störung leidet, und wie sie es am besten unterstützen, haben nun Forschende der Universität Zürich und des Kinderspitals Zürich unter der Leitung von Prof. Markus Landolt eine Website und Smartphone-App mit einem so genannten Trauma-Check entwickelt.

Psychische Symptome früh erkennen

Der Check ist in dieser Form in Europa einmalig. Es handelt sich dabei um zwei standardisierte Fragebögen für Zwei- bis Sechsjährige sowie für Kinder ab sechs Jahren, welche Eltern online ausfüllen können. Die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Auswertung erhalten die Eltern gleich im Anschluss. Sie erfahren zugleich, ob Sie fachlichen Rat in Anspruch nehmen sollten. Die Website sowie die App unter dem Namen «KidTrauma» verweisen automatisch an die nächstgelegene Beratungsstelle in der Schweiz, Deutschland oder Österreich. Weiter erhalten Eltern, abgestimmt auf das Alter und die aktuelle Symptomatik ihres Kindes, spezifische Tipps, wie sie ihrem Kind helfen können.

«Auch wenn die Informationen auf der Website und App keine fachliche Beratung oder Behandlung ersetzen, so erfahren Eltern doch auf einfache und niederschwellige Weise, wie sie ihr Kind nach einem traumatischen Ereignis unterstützen können und ob ein Kontakt zu einer Fachstelle angezeigt ist», erklärt Markus Landolt. Damit, so hofft der Psychologe, können in Zukunft Kinder, die ein traumatisches Ereignis erlebt haben und unter psychischen Problemen leiden, noch früher erkannt sowie psychotherapeutisch behandelt werden.

KidTrauma
Die Website ist ab sofort in deutscher und englischer Sprache verfügbar (www.kidtrauma.com).
Die App unter dem Namen «KidTrauma» ist in deutscher und englischer Sprache für iOS- und Android-Smartphones ab sofort kostenlos in den entsprechenden App-Shops erhältlich.

Quelle: Universität Zürich
Internet: http://www.uzh.ch/

Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0


[posts-by-tag tags = „rückruf“ exclude_current_post = „true“ number = „10“ ]

Recent Posts

Rückruf: Listerien in Ziegenkäse aus Frankreich nachgewiesen

Der Hersteller GAEC DES ALPINES ruft den Ziegenkäse Tomme Lactique, Marbré de Moyon, St Maxime…

14 Stunden ago

Schöne Weihnachten…

Allen Leserinnen und Lesern des CleanKids-Magazins wünsche ich eine wunderschöne Vorweihnachtszeit und ein friedliches Weihnachtsfest…

1 Tag ago

Rückruf: Kaki „süß & fruchtig“ via Penny und REWE wegen Insektizid

Die Landgard Süd Obst & Gemüse GmbH informiert über den Rückruf des Artikels Kaki „süß…

2 Tagen ago

Mit Hund und Katze sicher durch die kalte Jahreszeit

(djd). Der Winter erfordert besondere Aufmerksamkeit und Pflege für Haustiere. Doch auf was genau sollten…

2 Tagen ago

Aufgepasst! Betrug mit PayPal-Gastzahlung

Kriminelle kaufen mit fremden Kontodaten im Internet ein: Das können Verbraucher:innen tun, um sich zu…

2 Tagen ago

Kleidung und Deko zur Weihnachtszeit

Welchem Weihnachtsfan geht beim Anblick von leuchtendem Weihnachtsschmuck nicht das Herz auf? Spätestens Anfang Dezember…

2 Tagen ago