Tropanalkaloide – ein Wort, an welches wir uns wohl leider gewöhnen werden müssen. Allein in den letzten Wochen wurden viele Babynahrungsmittel zurückgerufen, nachdem eben diese Tropanalkaloide – auch TA’s genannt – nachgewiesen worden sind.
Das wirklich schlimme ist allerdings der Umgang der betroffenen Unternehmen mit der Problematik. Meist werden die Allerkleinsten diejenigen sein, die davon betroffen sind und ihnen sollte doch die größte Verantwortung entgegengebracht werden. Gerade aber Unternehmen, die qualitativ hochwertig – und diesen Anspruch hat Bio ja – produzieren, sollten diesen Anspruch bis zum Ende des Kreislaufes – dem Konsumenten – verfolgen. Das schließt nicht nur einen qualitativ hochwertigen Anbau und Ernteprozess ein, sondern auch eine ehrliche und offene Kommunikation zum Verbraucher, wenn es zu einer Verunreinigung gekommen ist.
Aktuell entsteht aber der Eindruck, dass es gerade in Sachen Kommunikation nach außen doch erhebliche Defizite gibt. Anstatt die Möglichkeiten der Netzwerke zu nutzen, wird von fast allen Beteiligten gemauert – wahrscheinlich in der Hoffnung, wird schon nicht so schlimm werden. Wenn dann selbst bei telefonischen Nachfragen noch behauptet wird „Nein, es ist keine Ware aus unserem Haus betroffen“ lässt dies Rückschlüsse nicht nur auf das Verantwortungsbewusstsein innerhalb von Unternehmen zu, sondern auch auf deren wirtschaftliche Orientierung.
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…in gewissem Sinne ein Bio Problem
TA’s sind natürlich vorkommende Inhaltsstoffe bestimmter Pflanzen wie etwa dem Bilsenkraut, Stechapfel oder der Tollkirsche. Mehr als 200 verschiedene Tropanalkaloide wurden nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) bislang identifiziert, deren Langzeitwirkungen noch lang nicht erforscht sind.
TA haltige Pflanzen gedeihen gut auf nährstoffreichen Böden. In der Bio-Landwirtschaft wird dieser Beiwuchs nicht einfach mit Pestiziden oder Herbiziden weggespritzt. Dadurch gelangen bei der Ernte immer wieder Samenkörner von Bilsenkraut oder Stechapfel in das Erntegut und sorgen so für teils mehr oder weniger belastete Getreideprodukte.
Für die Risikobewertung hat die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) eine akute Referenzdosis (ARfD) als gesundheitsbezogenen Richtwert in Höhe von 0,016 µg/kg Körpergewicht (KG), bezogen auf die Summe von (-)-Hyoscyamin und (-)-Scopolamin abgeleitet.
Was bleibt ist die Hoffnung auf Erkenntnis…
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Hohe Tropanalkaloidgehalte in Getreideprodukten
Stellungnahme Nr. 035/2014 des BfR vom 13. November 2013
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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