Von Dorn bis Mosaik – Wie Warzen entstehen und wie man sie wieder los wird
(ams). Warzen sind unschön und lästig. Aber zum Glück sind sie auch ungefährlich und verschwinden in der Regel von selbst wieder. Im kleinen Warzen-ABC erläutert Dr. Julian Bleek, Arzt im AOK-Bundesverband, wie Warzen entstehen, wie man sie wieder los wird und von neuen verschont bleibt.
Wie steckt man sich mit Warzen an?
Warzen sind gutartige Hautwucherungen, die durch Viren ausgelöst werden. Weil Warzenviren überall um uns herum und sehr ansteckend sind, fängt man sie sich schnell ein. Übertragen werden die Viren vor allem über direkten Hautkontakt. Eine Verbreitung kann aber auch indirekt über abgeschilferte Hautpartikel von Warzenträgern erfolgen.
Wen trifft es besonders oft?
Warzen kann jeder bekommen. Vor allem Kinder und Jugendliche haben besonders häufig Warzen. Während hier Studien zufolge jeder Dritte betroffen ist, sind es bei Erwachsenen Schätzungen zufolge nur drei bis fünf Prozent. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder mit Durchblutungsstörungen haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko.
Wo holt man sich Warzenviren?
Je feuchter und aufgeweichter die Haut ist, desto leichter können Viren eindringen. Gemeinschaftsduschen und Umkleidekabinen in Schwimmbädern oder Turnhallen sind deshalb die Orte schlechthin, um sich mit Warzen zu infizieren.
Wie wachsen und wuchern sie?
Durch kleinste Verletzungen oder feine Risse dringen die Viren in die Haut ein und regen dort die Zellen an, sich zu vermehren. Hier bildet sich jetzt eine dickere Hornhaut. Das ist das, was wir als Warze wahrnehmen. Je feuchter und aufgeweichter die Haut ist, desto leichter können Viren eindringen.
Warum sehen Warzen so unterschiedlich aus?
In den allermeisten Fällen stecken hinter Warzen sogenannte humane Papillomviren (HPV). Von ihnen gibt es über 100 verschiedene Typen. So gibt es sehr viele unterschiedlich aussehende Warzen, von denen die allermeisten keine Beschwerden machen. Einige Beispiele für typische Warzen:
Gewöhnliche Warzen (vulgäre Warzen) können so groß werden wie eine Erbse. Sie kommen besonders oft am Handrücken sowie an den Fingern, Nagelrändern oder Füßen vor. Weil sie verhornen, werden sie rau und schuppig.
Dornwarzen kommen an Fußsohlen und Fersen vor. Durch das Stehen und Laufen werden sie nach innen gedrückt, was Beschwerden machen kann.
Mosaikwarzen sind etwa so groß wie ein Stecknadelkopf und sitzen meist an den Fußballen oder unter den Zehen. Weil sie flach sind, verursachen sie beim Gehen in der Regel keine Beschwerden.
Pinselwarzen sehen stachelig aus. Sie kommen oft im Gesicht vor.Flachwarzen sind oft nur wenige Millimeter groß, leicht erhöht und bräunlich. Gesicht, Hände und Unterarme sind häufig betroffen.
Wie wird man die Wucherungen wieder los?
Warzen sind harmlos und verschwinden in der Regel von selbst wieder. Je nach Warzentyp und Gesundheitszustand des Betroffenen kann das einige Wochen bis Monate dauern, manchmal aber auch Jahre. In Studien waren bei etwa der Hälfte betroffener Kinder die Warzen binnen eines Jahres wieder verschwunden. Eigentlich ist es deshalb nicht nötig, Warzen zu behandeln. Wer es trotzdem tun möchte, kann das mit frei verkäuflichen Salicylsäure-Lösungen oder lässt sich die Warze beim Hautarzt vereisen. Das geschieht mit flüssigem Stickstoff und muss mehrfach wiederholt werden.
Wie kann man vorbeugen?
Hygiene ist das A und O – vor allem auch an Orten, die als Warzenübertragungsstätten bekannt sind. Sinnvoll ist es, in Schwimmbädern und Gemeinschaftsduschen nicht barfuß zu laufen, sondern Badeschlappen zu benutzen. Auch sollte man Gegenstände wie Handtücher und Badelatschen nicht mit anderen teilen. Wer schon Warzen hat, sollte nicht an ihnen kratzen, damit sich die Viren nicht weiter ausbreiten können. Auch das sorgfältige Abtrocknen der Füße sowie das tägliche Wechseln der Socken kann helfen, eine Ausbreitung der Warzen zu verhindern.
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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