(ams). Ein eigenes Tablet, eine Konsole oder ein Smartphone – bei vielen Kindern und Jugendlichen stehen diese Medien ganz oben auf dem Wunschzettel zu Weihnachten. Doch die vielen Angebote im Handel überfordern manche Eltern. Sie sind zudem verunsichert, was wann sinnvoll ist. „Generell sollten Kinder erst ab neun Jahren ein eigenes Handy nutzen, denn der verantwortungsvolle Umgang mit Handy oder Tablet setzt eine gewisse Reife voraus“, sagt Anke Tempelmann, stellvertretende Leiterin der Präventionsabteilung im AOK-Bundesverband.
„Andere dürfen viel länger am Computer spielen, alle in meiner Klasse haben schon ein Smartphone“ – werden neue Mediengeräte massiv beworben, wächst bei vielen Kindern der Wunsch danach. Entscheiden sich Eltern für ein internetfähiges Gerät zu Weihnachten, sollten sie in jedem Fall mit ihrem Kind über die Nutzung des Internets und von Apps sprechen, die bevorzugten Medieninhalte kritisch prüfen und Sicherheitseinstellungen aktivieren und eine Jugendschutzsoftware nutzen. Das Herunterladen von Apps sollten zunächst die Eltern übernehmen. Der Internetzugang auf dem Gerät kann auch erst einmal ausgeschaltet bleiben. Die Initiative „Schau hin! Was Dein Kind mit Medien macht.“ informiert Familien über aktuelle Medienentwicklungen und gibt Tipps zu kind- und jugendgerechten Internetseiten. Die AOK ist Kooperationspartner von „Schau hin!“.
Aktive Begleitung durch die Eltern
Internet- und Mediennutzung von Kindern bedürfe immer der aktiven Begleitung durch die Eltern, etwa durch Auswahl von geeigneten Inhalten und eine Regulierung der Nutzungsdauer, so AOK-Expertin Tempelmann. Laut AOK-Familienstudie 2014 gibt es so gut wie keine Eltern, die die Mediennutzung ihrer Kinder völlig unkontrolliert lassen. Dennoch: Rund ein Viertel der in der Studie befragten Mütter und Väter sprechen unregelmäßig oder gar nicht mit ihren Kindern über die genutzten Inhalte. Diesen Eltern empfehlen die Wissenschaftler der AOK-Familienstudie 2014 einen kritischen Blick auf die Medieninhalte. Auch zeigen sich Tendenzen, dass im Rahmen der Mediennutzung eine gemeinsame Zeit des Spielens, Schauens oder Surfens sich positiver in Bezug auf die Kindergesundheit zeigt als die alleinige Nutzung von Medien.
Als alternative Geschenkidee empfiehlt Tempelmann für
Die Altersfreigabe bei Filmen und Spielen steht auf der Verpackung der Produkte. Rechtlich verbindlich sind die Hinweise der Freiwilligen Selbstkontrolle Filmwirtschaft (FSK) bei Filmen und bei Videospielen die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK). Die Alterskennzeichnung ist jedoch nur eine erste Orientierung – über Inhalt und Qualität sagt sie wenig aus.
Weitere Informationen:
In der AOK-Familienstudie 2014
Bei der Initiative „Schau hin! Was Dein Kind mit Medien macht.“
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