Die geplante Änderung bestätigte das Unternehmen in einer E-Mail an foodwatch. „Unsere bisherige Definition von ‚Unser Norden‘, nach der alle ‚Unser Norden‘-Produkte in der Region hergestellt, verarbeitet oder veredelt werden, werden wir […] neu fassen und Produkte, wie z.B. den ‚Unser Norden‘-Bio-Apfelsaft, um die fehlende Komponente der Regionalität ergänzen“, heißt es darin. „Produkte wie Kaffee werden wir dann nicht mehr im ‚Unser Norden‘-Sortiment führen. Nach der Überarbeitung werden wir unter ‚Unser Norden‘ ausschließlich Produkte anbieten, die allen Ansprüchen an Regionalität gerecht werden.“
foodwatch begrüßte die Ankündigung der Coop eG.
„Öffentlicher Druck durch die Verbraucher kann einiges bewegen – doch es ist an der Zeit, dass der Gesetzgeber mit klaren Regeln dafür sorgt, dass irreführende Etiketten und Produktaufmachungen gar nicht erst in den Handel kommen“, sagte Lena Blanken, „Wahlleiterin“ beim Goldenen Windbeutel.
foodwatch fordert seit langem eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für die Hauptzutaten von Lebensmitteln – falls ein Hersteller Werbung mit der regionalen Herkunft macht, sollte die Angabe mindestens bundeslandgenau erfolgen.
Aus Sicht von foodwatch gibt die Coop eG mit ihrer Ankündigung zu, dass sie die Verbraucher mit dem in der Werbung formulierten Anspruch getäuscht hat. „Unser Norden“ wird bislang als „Herkunftsmarke“ mit dem Slogan „Aus der Region für die Region“ positioniert, obwohl die Rohstoffe der Produkte nach eigenen Angaben auch aus anderen Ländern kommen können. Beim Bio-Apfelsaft hatte die Coop eG auf mehrfache Nachfrage bestätigt, dass nicht alle Äpfel aus Norddeutschland stammen; nähere Angaben zur genauen Herkunft oder zum Anteil der nicht-norddeutschen Äpfel verweigerte die Genossenschaft.
Am 12. September hatte die Lebensmittelzeitung bereits berichtet, dass die Coop eG Veränderungen am Eigenmarkenportfolio plane. Daraufhin hatte foodwatch Details erfragt und vom Unternehmen die Bestätigung erhalten, dass die bisherige Politik bei der Regionalmarke nicht fortgesetzt werden solle.
Abstimmung zum
Goldenen Windbeutel 2014
oder auf: www.goldener-windbeutel.de
Die Online-Wahl der dreistesten Werbelüge des Jahres läuft noch bis zum 30. September. foodwatch vergibt den Goldenen Windbeutel 2014 bereits zum sechsten Mal als Negativpreis für die Lebensmittelindustrie. 2013 entfiel die Mehrheit der abgegebenen Stimmen auf Capri Sonne (Wild/Deutsche SiSi-Werke). Die vorherigen Preisträger waren Hipp (2012), Ferrero (2011), Zott (2010) und Danone (2009).
Bilder: foodwatch – Quelle: foodwatch
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