Rund die Hälfte der Bundesbürger hat nach eigenen Angaben in den letzten drei Monaten rezeptfreie oder/und verschreibungspflichtige Medikamente eingenommen. Aber nur 44% aller Bundesbürger haben sich vor der Einnahme eines Medikaments schon einmal gezielt über mögliche Wechselwirkungen informiert.
„Wir vermuten, dass wesentlich mehr Patienten von potentiellen Wechselwirkungen betroffen sind. Deshalb informieren wir am ‚Tag der Apotheke‘ unter dem Motto ‚Sicher is(s)t sicher‘ über Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Lebensmitteln. Das ist Teil unserer Imagekampage“, sagt Friedemann Schmidt, Präsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Jeder achte Bundesbürger muss nach eigenen Angaben auf Wechselwirkungen zwischen seinen regelmäßig benötigten Medikamenten und Lebensmitteln achten. Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Meinungsumfrage von TNS EMNID im Auftrag der ABDA.
Schmidt: „Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte in der Apotheke nach möglichen Wechselwirkungen fragen und wie sie umschifft werden können.“ Die Kampagne zielt besonders auf folgende 7 Lebensmittel ab: Milch, grüne Gemüse, Alkohol, Lakritze, Grapefruit, Goji-Beeren und länger gelagerte, eiweißreiche Lebensmittel wie Salami. Zusätzlich klären Apotheker gezielt Raucher über Wechselwirkungen auf. Im Beratungsgespräch informieren sie über weitere, individuell relevante Wechselwirkungen.
Zwei Beispiele für Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Lebensmitteln:
Rund die Hälfte der Bundesbürger gibt an, in der vergangenen Woche Alkohol getrunken zu haben. Alkohol verändert die Wirkung verschiedener Medikamente, zum Beispiel von Psychopharmaka oder Schlafmitteln. Bei einigen Medikamenten sollten Patienten komplett auf Alkohol verzichten, bei anderen ist ein moderater Alkoholkonsum akzeptabel.
So gut wie jeder Befragte konsumiert regelmäßig Milch oder Milchprodukte – von Wechselwirkungen mit Milch haben 55 % der Bundesbürger schon einmal gehört. Das in der Milch enthaltene Kalzium kann z.B. die Wirkung einiger Antibiotika oder von Medikamenten gegen Knochenschwund beeinträchtigen. Ein zeitlicher Abstand zwischen Milch und den betroffenen Medikamenten verhindert die Wechselwirkung.
Quelle: ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände
Internet: http://www.abda.de
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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