Berlin/München, 26. Mai 2014. Zehntausende wehren sich gegen den versteckten Einsatz von Gentechnik bei McDonald’s: Die Verbraucherorganisation foodwatch hat heute drei Pakete mit rund 35.000 Protest-Unterschriften an die Deutschland-Zentrale des Konzerns in München geschickt. Sie stammen aus einer Straßen-Unterschriftensammlung der vergangenen drei Jahre. Insgesamt haben sich der foodwatch-Protestaktion seit dem Start vor zehn Jahren bereits rund 140.000 Bürger angeschlossen, auf der Straße und im Internet unter www.burgerbewegung.de. Die Unterzeichner fordern McDonald’s auf, auf genveränderte Futtermittel bei der Herstellung seiner Burger zu verzichten – oder den Einsatz von Gentechnik klar zu kennzeichnen.
In Deutschland lehnt die große Mehrheit der Verbraucher Agrar-Gentechnik ab. Sie haben jedoch meist keine Wahlfreiheit, weil Anbieter wie McDonald’s ihre Kunden nicht darüber informieren, dass die Burger der Fast-Food-Kette mit Hilfe von genveränderten Futtermitteln hergestellt werden. „McDonald’s macht seine Kunden zu Zwangsunterstützern der Agrar-Gentechnik“, erklärte Maximiliane Schwerdt von foodwatch. „Transparenz ist für den Konzern offenbar nur ein leeres Versprechen. Würde er seine Kunden ernstnehmen, würde er sie in den Restaurants über den Gentechnik-Futter-Einsatz informieren – weil er weiß, dass die Verbraucher Gentechnik ablehnen, schweigt er jedoch lieber.“ Einer aktuellen Studie des Bundesumweltministeriums zufolge sprechen sich 84 Prozent der Bürger für ein Verbot von Agrargentechnik aus.
Seit 2004 müssen Futtermittel EU-weit gekennzeichnet werden, wenn sie genveränderte Bestandteile enthalten. McDonald’s kann sich also bei seinen Lieferanten alle Informationen beschaffen, um bei jedem einzelnen Produkt anzugeben, ob es mit Hilfe von Agrargentechnik hergestellt wurde oder nicht. Zuletzt hatte die Burgerkette eine Selbstverpflichtung aufgekündigt, nach der Lieferanten von Hähnchenfleisch noch bis Anfang 2014 auf genveränderte Futter verzichten mussten. Seitdem müssen McDonald’s-Kunden also nicht nur bei Rinderburgern, sondern auch bei Chicken McNuggets, McChicken & Co. damit rechnen, dass die Tiere mit gentechnisch veränderten Pflanzen wie zum Beispiel Mais oder Soja gefüttert wurden.
Sowohl bei Hähnchen- als auch bei Rindfleisch hatte McDonald’s Deutschland argumentiert, dass es keine ausreichenden Mengen an bezahlbarem konventionellem Futter auf dem Markt gebe. Tatsächlich hatte foodwatch dem Konzern bereits 2007 das Angebot einer brasilianischen Firma vorgelegt, die ausreichend gentechnikfreie Soja für den Rindfleischbedarf aller deutschen McDonald’s-Filialen liefern könnte. Dieses Angebot hätte einen Hamburger um gerade einmal 1,4 Cent verteuert.
Maximiliane Schwerdt von foodwatch: „McDonald’s versteckt sich hinter faulen Ausreden und verweigert seinen Kunden die Transparenz, die das Unternehmen immer wieder verspricht. Die Verbraucher aber sollten ein Recht darauf haben, sich gegen Gentechnik im Essen zu entscheiden.“
Von Gesetzes wegen müssen tierische Lebensmittel – wenn sie mit Hilfe gentechnischer veränderter Futtermittel hergestellt wurden – nicht entsprechend gekennzeichnet werden. Verbraucher unterstützen somit beim täglichen Einkauf von Fleisch, Milch und Eiern zwangsläufig den Einsatz von Agrargentechnik, auch wenn sie diese ablehnen. foodwatch fordert Bundesregierung und EU seit langem auf, diese Kennzeichnungslücke endlich zu schließen und eine verpflichtende Kennzeichnung vorzuschreiben
Link:
E-Mail-Protestaktion an McDonald’s™: www.burgerbewegung.de
Quelle: foodwatch e.V.
Internet: www.foodwatch.de
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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