Babysprache: Ab welchem Alter sollten Eltern sich Sorgen machen?
Mit dem 13. und 14. Lebensmonat „erkennt“ das Kind zunehmend Wörter und versucht sie wiederzugeben. Im Alter zwischen zwei und drei Jahren beginnt das Kind simple Zweiwortsätze zu bilden. Eine vereinfachte Sprache, die so genannte „Babysprache“, gehört dann zur Sprachentwicklung.
Wenn das Kind zu Beginn der Kindergartenzeit mit etwa drei Jahren einige Laute durch andere ersetzt (z. B. r durch l: das Lad ist glün) oder es bestimmte Laute einfach weglässt (bennen statt brennen), so ist das noch nicht bedenklich. Wenn aber diese Probleme bis zu einem Alter von vier Jahren anhalten, so kann es sich um eine Sprachstörung handeln. Eltern sollten dann mit ihrem Kind zum Kinder- und Jugendarzt. Auch wenn das Kind mit viereinhalb oder fünf Jahren noch Schwierigkeiten beim Satzbau hat (z. B. „Ich Ball haben will.“) und der Wortschatz sich scheinbar nicht erhöht, sollten sie ihn aufsuchen.
Probleme mit dem Satzbau treten aufgrund der schwierigen Grammatik in Deutschland häufiger auf als in anderen Ländern. Der Kinder- und Jugendarzt klärt, ob es sich nur um eine Verzögerung handelt oder ob die Sprachentwicklung des Kindes tatsächlich gestört ist und evtl. eine weitere Maßnahmen erforderlich sind.
Eine Sprachentwicklungsstörung (Dyslalie) kann mehrere Ursachen haben. Sie kann körperlich bedingt sein und beispielsweise aufgrund einer Schwerhörigkeit entstehen. Verletzung bei den Artikulationsorganen oder eine frühkindliche Hirnschädigung können auch mögliche Auslöser sein. Aber auch wenn das Kind sich in einer belastenden Situation befindet, wie Umzug, Trennung der Eltern oder Eifersucht auf ein nachkommendes Geschwisterchen, kann es in die Babysprache zurückfallen. Man spricht dann von einer so genannten „Regression“, einem Rückzug in eine vorhergehende Entwicklungsstufe.
Quelle:
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
http://www.kinderaerzte-im-netz.de
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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