Kinder & Haustiere: Warnzeichen für einen aggressiven Hund
Laut einer umfassenden britischen Studie lassen sich aggressive Hunde nicht unbedingt an der Rasse festmachen. Wichtige Faktoren, die aggressives Verhalten beeinflussen, sind das Alter des Besitzers, das Training, das der Hund erhielt, und das Geschlecht des Hundes.
Ein Hund ist demnach aggressiv, wenn er z.B. ein Kind direkt anstarrt, eine starre Haltung annimmt, die Nackenhaare hochstellt, die Ohren zurücklegt und die Lippen fletscht, Zähne zeigt, knurrt, bellt und/oder, schnappt.
Bellen alleine muss nicht in jedem Fall auf Angriffslust hinweisen. Prescht ein unbekannter Hund nach vorne, auf das Kind zu, ohne aber unbedingt Kontakt zu haben, deutet dies ebenso meist auf eine drohende Haltung hin. Schnappen oder leichtes Zwicken gehören schon zur nächsten Stufe der Drohgebärden. Die Steigerung ist dann richtiges Beißen und schließlich mehrfaches Zubeißen und Schütteln.
Weitere wichtige Ergebnisse der Untersuchung waren:
Hunde, deren Besitzer jünger als 25 Jahre sind, zeigen doppelt so häufig aggressives Verhalten wie Hunde, deren Besitzer älter als 40 Jahre alt sind.
Männliche Hunde neigen eher zu aggressivem Verhalten im Vergleich zu weiblichen Hunden – unabhängig davon, ob sie kastriert waren.
Hunde, die eine Hundeschule besucht hatten, zeigten sich nur halb so oft gegenüber Fremden aggressiv.
Hunde, die mithilfe von Bestrafung und negativer Verstärkung dressiert wurden, reagieren wesentlich aggressiver als andere Hunde – sowohl fremden als auch bekannten Personen gegenüber.
Hunde von einem Hundezüchter tendieren zu weniger Aggressivität wie Hunde unbekannter Herkunft, die z.B. über das Internet gekauft wurden. Bei letzteren Hunden besteht u.a. die Gefahr, dass sie negative Erfahrungen gemacht haben und/oder zu früh von der Mutter getrennt wurden.
Quellen: Health Day, Applied Animal Behaviour Science, ASPCA
Quelle:
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
http://www.kinderaerzte-im-netz.de
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0