Konzeptuelle Unterscheidung zwischen sich selbst und „Mama“ lernen Kinder etwa mit eineinhalb Jahren

Von der Mutter, Dingen oder sich selbst zu sprechen, lernen Kinder etwa mit eineinhalb Jahren u.a. abhängig von der Mutter-Kind-Bindung und davon, wie oft Mütter mit dem Kind reden und Referenzen zu sich, anderen Personen und Dingen benutzen. Das Bezeichnen von anderen Personen entwickelt sich mit etwa zwei bis zweieinhalb Jahren.

kind1Zu diesem Ergebnis kommen deutsche und britische Wissenschaftler um Professor Erwin Lemche. Sie hatten 42 deutsche Mutter-Kind-Paare in Spielsituationen beobachtet, während deren die Mütter auch für kurze Zeit abwesend waren. Die Spielsituationen verfolgten die Experten, als die Kinder 17, 23, 30 und 36 Monate alt waren.

Die Forscher konnten dabei einen Einfluss der so genannten Bindungsorganisation bzw. Beziehungsqualität auf die verbalen Referenten bis zu 10% nachweisen. Das heißt, Kinder mit einer sicheren Bindung zu ihrer Mutter erlernten leichter, sich verbal auf andere Personen bzw. Dinge zu beziehen.

Mit etwa eineinhalb Jahren beginnen Kinder zwischen sich und anderen Personen zu abstrahieren. Dies zeigt sich z.B. im Gebrauch des Wortes „Mama“ und der Verwendung von Wörtern, die auf die eigene Person verweisen. Das Wort „Ich“ beginnen Kinder dann erst mit ca. zweieinhalb Jahren zu gebrauchen. Komplexere Konzepte, wie die Abwesenheit der Mutter oder Mutter und Kind als Gruppe/Paar, erfassen Kinder erst ab etwa drei Jahren.

Quelle: Infant Bahavior & Development

 

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Quelle:
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
http://www.kinderaerzte-im-netz.de

Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

mzt

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