Reaktor-Katastrophe – Greenpeace warnt vor Alt-AKW in Europa

Durch das hohe Alter vieler Atomkraftwerke wächst auch in Europa das Risiko einer Reaktor-Katastrophe. Zu diesem Ergebnis kommt eine von Greenpeace in Auftrag gegebene internationale Studie, die dem WDR vorliegt und die heute (5. März) der Öffentlichkeit vorgestellt wird.

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Demnach sind 66 der 151 in Europa (ohne Russland) betriebenen Atomreaktoren älter als 30 Jahre – sieben davon sogar älter als 40 Jahre. Trotz Reparaturen und technischer Nachrüstung verschlechtere sich der Gesamtzustand der Anlagen mit zunehmendem Alter, so die Autoren. „Mit jedem Tag, den diese alten Atomkraftwerke laufen, steigt das Risiko, dass es zu einem so schweren Unfall wie in Fukushima auch in Europa kommt“, erklärte Greenpeace-Atomexperte Tobias Riedl im WDR-Radio.

pdf-icoAlternde Atomreaktoren:
Eine neue Ära des Risikos – Kurzfassung zum Greenpeace-Report

Das Risiko werde zusätzlich erhöht, indem bei vielen überalterten Anlagen aus wirtschaftlichen Gründen die Laufzeit auf bis zu 60 Jahre verlängert und zugleich die Leistungskapazität ausgebaut werden soll. Hinzu komme der Verlust von Fachwissen und Motivation durch Routine und Pensionierung von Personal.

„Wir stehen am Beginn einer neuen Ära des atomaren Risikos“, lautet die dramatische Schlussfolgerung der Autoren. Greenpeace-Atomexperte Riedl forderte im WDR, angesichts dieser Erkenntnisse das Tempo beim deutschen Atomausstieg zu beschleunigen und weltweit sämtliche Atomkraftwerke, die ihre Auslegungslebensdauer überschritten haben, sofort abzuschalten.

Quelle: Westdeutscher Rundfunk Köln

Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

mzt

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