Rund 20 bis 30 Millionen Deutsche leiden nach Einschätzung von Medizinern an einer Allergie – Tendenz steigend. In vielen Fällen liegen die Ursachen der Beschwerden ungeahnt in den eigenen vier Wänden. TÜV NORD gibt Tipps, was Betroffene tun können.
Zahlreiche Wohnungen in Deutschland sind mit Schimmelpilzen, Bakterien oder chemischen Substanzen belastet. Viele Bewohner wissen davon nichts, klagen jedoch über Unwohlsein, Erkältungserscheinungen, Kopfschmerz oder Schlafstörungen. All dies sind mögliche Indizien für belastete Räume. „Sobald Krankheitssymptome auftreten, sollte der Wohnraum auf Schadstoffe untersucht werden, um zu prüfen, ob hier die Ursache für die Beschwerden liegt“, rät Wilfried Schwampe, Laborleiter bei TÜV NORD.
Unkompliziert ist solch eine Untersuchung zum Beispiel mit einem Schnelltest, den Betroffene selbst durchführen können: Der sogenannte Passivsammler – ein kleines Röhrchen, das vom Prüfunternehmen geliefert wird – muss für exakt 14 Tage in den entsprechenden Räumen befestigt werden, um das Raumluftklima zu messen. Anschließend wird es zurück ins TÜV NORD-Labor gesendet und dort von Spezialisten/Fachleuten analysiert. „Nachdem wir die Ergebnisse ausgewertet haben, schicken wir den Betroffenen eine Übersichtsanalyse, die aufweist, ob, womit und in welcher Konzentration die Räume belastet sind“, sagt Wilfried Schwampe. „Natürlich sprechen wir auch eine Empfehlung aus, was im nächsten Schritt zu tun ist“, ergänzt er. Der Test kostet rund 360 Euro, ist allerdings nicht für alle Schadstoff-Gruppen anwendbar. Asbest zum Beispiel kann nicht über den Passivsammler festgestellt werden und muss durch Untersuchungen eines Sachverständigens vor Ort überprüft werden.
Anders als häufig vermutet, sind belastete Räume kein Phänomen von alten Gebäuden. Im Gegenteil, wie Schwampe und seine Kollegen aus Erfahrung wissen. Die gesundheitlichen Probleme treten oftmals erst auf, nachdem die Wohnräume frisch renoviert wurden. Der Grund: Neue Tapeten, Lacke, Farben, aber auch Möbel können mit Schadstoffen belastet sein, die in die Luft abgegeben werden. Deshalb ist es ratsam, beim Kauf Produkte auszuwählen, die mit Prüfzeichen gelabelt und für Allergiker geeignet sind. „Besonders glaubwürdig sind Gütesiegel, die ihre Prüfkriterien offenlegen und somit vom Verbraucher nachzuvollziehen sind“, sagt Wilfried Schwampe.
Doch auch auf die eigene Nase ist in manchem Fall Verlass, wie der Laborleiter weiß: „Die sogenannte ‚Marmeladenglasmethode’ hat zum Beispiel beim Kauf von Teppichböden schon so manchem geholfen.“ Ein vom Hersteller geliefertes Probestück des Teppichs wird dabei in ein geruchsneutrales und verschließbares Gefäß gesteckt, luftdicht versiegelt und im Anschluss auf die Heizung oder in die Sonne gestellt. Nach einigen Stunden wird das Glas geöffnet. „Sollte man in diesem Augenblick die Nase rümpfen wollen, ist das ein schlechtes, aber eindeutiges Zeichen und ich empfehle, die Finger von diesem Produkt zu lassen“, rät Wilfried Schwampe abschließend.
Bilder: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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