Vorschulalter: Beobachtung kann Hinweise auf späteres ADHS-Risiko geben
Die Beobachtung von verschiedenen Personen, die kleine Kinder in unterschiedlicher Umgebung beobachten, kann Hinweise auf das Risiko für eine Erkrankung an einer Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) und deren Schwere im Schulalter geben.
Eltern sollten ihre Eindrücke, die der Erzieher, des Kinder- und Jugendarztes sowie anderer Bezugspersonen sammeln, wenn sie einen Verdacht haben. Dies rät Dr. Sarah O’Neill von der Universität in New York. Sie kommt mit Kollegen in einer Studie zu dem Ergebnis, dass auch bei Vorschulkindern die Aussagen von mehreren Personen ein relativ zuverlässiges Mittel sind, um ADHS vorauszusagen. Später betroffene Kinder haben demnach schon im Vorschulalter Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, aufmerksam zu bleiben sowie still zu sitzen und reagieren oft aufbrausend.
Wie Eltern das Verhalten ihrer Kinder beschreiben, ist entscheidend. Aber es reicht allein nicht aus, um evtl. von ADHS-Vorboten sprechen zu können. Dazu müssen mehrere unabhängige Beobachter zu ähnlichen Resultaten kommen.
Eltern, Kinder- und Jugendärzte und Erzieher beobachten 107 überaktive Kinder im Alter zwischen drei und vier Jahren. Mit sechs Jahren hatten über die Hälfte dieser Kinder die Diagnose ADHS erhalten. Wenn alle drei Beobachter Anzeichen von Hyperaktivität und Unkonzentriertheit bei einem Drei- bis Vierjährigen erkannten, war die Wahrscheinlichkeit am größten, dass das Kind im Alter von sechs Jahren an ADHS litt.
Laut den Wissenschaftlern kann das frühe Ermitteln von Kindern mit erhöhtem ADHS-Risiko Eltern, Erzieher, Lehrer und Ärzten helfen, geeignete Fördermaßnahmen und Interventionen einzuleiten.
Artikelquellen: HealthDay, Journal of Abnormal Child Psychology
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Quelle:
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
http://www.kinderaerzte-im-netz.de
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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