Kindersicherheit

Eltern unterschätzen Mobbing im Netz

Eine Untersuchung, die im Fachblatt Journal of Computer-Mediated Communication veröffentlicht wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass Eltern wenig über riskante Online-Aktivitäten ihres Kindes wissen. Dazu gehört beispielsweise Mobbing im Netz bzw. Cybermobbing, Besuch von pornografischen Seiten oder Annäherungsversuche durch Fremde im Internet.

Die Forscher beobachten 465 Elternteile mit ihren Kindern. Dabei stellten sie fest, dass Eltern kaum bewusst ist, wie oft ihre Kinder Opfer oder Täter bei Mobbingaktivitäten im Internet sind. Der Unterschied zwischen dem, was ein Elternteil wahrnahm, und dem tatsächlichen Verhalten der Kinder war umso größer, je weniger Kontrolle die Eltern ausübten. Doch auch bei strengen Regeln, bestünde die Gefahr, dass Heranwachsende Umwege, wie z.B. über den Computer des Freundes, nutzten, warnen die Wissenschaftler.

Während 30% der Jugendlichen zugaben, Opfer von Cybermobbing zu sein, glaubten nur 10% der Eltern, dass dies bei ihren Kindern der Fall sei. Etwa 15% der Heranwachsenden sagten von sich selbst, dass sie andere im Internet mobbten, während nur 5% der Eltern eine Ahnung davon hatten. Laut den Wissenschaftlern machten sich vor allem Erziehungsberechtigte von jüngeren Teenagern und jene, die glaubten, ihr Kind sei geschickt und schlau im Umgang mit dem Internet, ein falsches Bild. Aber auch Eltern, die einfach keine Zeit oder Möglichkeiten hatten, ihr Kind zu kontrollieren, hatten meist einen falschen Eindruck.

Die Experten raten: Durch offene Gespräche über Sicherheit im Netz mit ihren Teenagern könnten Eltern versuchen, sich auf dem Laufenden über die Aktivitäten ihres Kindes zu halten. Der Computer sollte an einem für die ganze Familie gut sichtbaren Bereich aufgestellt sein und ein eigener Bereich und Zugang für Kinder den Zugriff auf das Internet einschränken.

Jugendliche, aber auch Eltern können sich beispielsweise unter www.youngdata.de und www.Klicksafe.de  über die Sicherheit im Internet informieren.

Quelle. MedicalNewsToday, Journal of Computer-Mediated Communication

————————————-
Quelle:
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
http://www.kinderaerzte-im-netz.de

Bild: 1.) Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0 – 2.) Initiative „Schau Hin“

[posts-by-tag tags = „mobbing,internet“ exclude_current_post = „true“ number = „10“ ]

Recent Posts

Weihnachtsgebäck: Wieviel Schadstoff steckt in Lebkuchen, Kipferl und Co.?

Beim Plätzchen backen entsteht meist ein gesundheitskritischer Stoff: Acrylamid. Die Menge lässt sich aber geringhalten. Wie…

11 Stunden ago

Die besten wachsen mit – Kinderhochstühle im Test gut bis mangelhaft

Sicher, schadstofffrei, kindgerecht gestaltet und haltbar – so sollten Kinderhochstühle sein. Im aktuellen Test der Stiftung Warentest…

12 Stunden ago

Elektronische Patientenakte – So nutzen Versicherte die neue ePA

Was man über die Funktionen der elektronischen Patientenakte wissen sollte (djd). Gesetzlich Versicherte erhalten ab…

13 Stunden ago

Rückruf: TEDi ruft Plüsch-Elefanten wegen Erstickungsrisiko zurück

TEDi informiert über den Rückruf des unten abgebildeten Kuschelfreund Plüsch-Elefanten mit Herz. Wie das Unternehmen mitteilt,…

14 Stunden ago

Rückruf: Gerstand ruft Zwiebelmettwurst wegen Salmonellen zurück

Die Gerstand Bühnsdorfer Fleischwaren GmbH informiert über den Rückruf des Wurstartikels Zwiebelmettwurst 200g mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum…

14 Stunden ago

ÖKO-TEST Rotkohl: Testurteil „sehr gut“ nur für Bios

Dieser Rotkohl kann beim Weihnachtsessen getrost auf dem Teller landen: Für sechs Bio-Produkte und fünf…

17 Stunden ago