Gesundheit

Grippe-Impfung der Familienmitglieder schützt Babys vor schwerer Erkrankung

Babys unter einem halben Jahr, die noch keine Grippe-(Influenza-)Impfung bekommen können, sind am besten vor einer Influenza-Infektion geschützt, wenn alle Familienmitglieder und weitere Personen mit engem Kontakt zum Baby dagegen immunisiert sind.

Dies ist das Ergebnis einer australischen Studie, die Ende August 2013 auf dem internationalen Kongress der Kinder- und Jugendärzte (International Congress of Pediatrics) in Melbourne vorgestellt wurde. Besonders gefährdet sind Babys durch den Kontakt zu anderen ungeimpften kleinen Geschwistern im Haushalt. „Kinder im Kleinkindalter, die Gemeinschaftseinrichtungen besuchen, tragen einen Großteil zur Verbreitung der Grippeerreger bei – so auch in ihrer Familie und bei ihren Geschwistern. Babys unter sechs Monaten sind besonders gefährdet, schwer an Grippe zu erkranken, da ihr Immunsystem noch nicht ausgereift ist“, erklärt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Laut den Forschern von der Universität in Sydney infizieren sich jährlich etwa 20 bis 30% der Kleinkinder in Tageseinrichtungen mit Grippe. Babys unter einem halben Jahr machten ein Drittel der Krankenhauseinweisungen aufgrund von Influenza in dem Kinderkrankenhaus von Westmead aus, so das Resultat der auf dem Kongress vorgestellten Untersuchung. Raucher im Haushalt, enge Wohnverhältnisse, viele Haushaltsmitglieder und niedrige Grippe-Durchimpfungsraten unter den Angehörigen erhöhten neben ungeimpften kleinen Geschwistern zusätzlich das Erkrankungsrisiko für die Babys. „Die Kleinsten haben häufig auch mit Komplikationen während einer Grippeerkrankung zu kämpfen, wie z.B. Lungenentzündung. Oft sind längerfristige Lungenprobleme die Folge“, warnt Dr. Fegeler. Die Experten um Professor Elizabeth Elliott berichteten, dass mehr als die Hälfte ihrer 32 während der Pandemie 2009 untersuchten Kinder unter einem halben Jahr auch nach Entlassung aus dem Krankenhaus noch mit Krankheiten der Atemwege belastet waren.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt, Kinder mit Grunderkrankungen, wie chronischer Bronchitis, Stoffwechselstörungen, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und der Niere oder mit neurologischen Behinderungen, jährlich gegen Grippe zu impfen. Dies ist ab dem 6. Lebensmonat möglich. Seit August 2013 rät die STIKO für die Altersgruppe der Zwei- bis Sechsjährigen mit chronischen Krankheiten, ein Nasenimpfspray zur Immunisierung zu verwenden. In Amerika hat man damit bereits seit Längerem positive Erfahrungen gemacht. Damit erhofft sich die STIKO eine höhere Akzeptanz der jährlich zu wiederholenden Influenza-Impfung bei Kindern und Eltern.

Quellen: News-medical.net, Journal of Pediatrics and Child Health

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Quelle:
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
http://www.kinderaerzte-im-netz.de

Bild: US-Navy– Lizenz: Public Domain

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