Verbraucher

Fundstücke im Netz: Chrom VI in Krabbelschuhen – Kein Grund zur Besorgnis ?

Durch einen Hinweis einer Verbraucherin wurden wir auf eine Stellungnahme der Sterntaler GmbH aufmerksam. Hintergrund ist der ÖKO-TEST Krabbelschuhe, der im September 2013 veröffentlicht wurde.

ÖKO-TEST hatte in den Sterntaler Beginner Leder Krabbelschuhen Chrom VI über dem Grenzwert gefunden. Foto: ÖKO-TEST

Darin wurden die Sterntaler Beginner Leder Krabbelschuhe aufgrund einer sehr hohen Chrom VI Belastung als „nicht verkehrsfähig“ eingestuft.

Die Unternehmen H & M sowie KiK reagierten so, wie sich Eltern dies in einem solchen Fall wünschen und teilten mit, man habe die betroffenen Schuhe aus dem Verkauf genommen.

Nicht so Sterntaler. Sehr geschickt wurde eine Stellungnahme des Internationalen Verbands der Naturtextilwirtschaft (IVN) herangezogen und Eltern gar mitgeteilt „es gebe keinerlei Grund zur Besorgnis“.

Der IVN hatte den ÖKO-TEST wegen der Testverfahren zu Formaldehyd, PAK’s und Anilin damals stark kritisiert. Das krebserregende und allergieauslösende Chrom VI war überhaupt nicht Kritikgegenstand dieser Erklärung des IVN

Diesen Grund zur Besorgnis gibt es allerdings sehrwohl. Immer wieder wurde in Baby-Krabbelschuhen aus dem Hause Sterntaler Chrom VI in teils recht hohen Konzentrationen nachgewiesen. Seine Allergie auslösende Wirkung bei Kontakt mit der Haut ist seit langem bekannt, zusätzlich erhöhte Toxizität und krebserregende Eigenschaften.
Betroffenen hilft dann nur noch, jeglichen Kontakt mit dem Allergie auslösenden Stoff zu vermeiden. Dies ist nicht immer möglich, da Chrom (VI)-Rückstände nicht zu erkennen sind, aber ist in vielen Gegenständen des täglichen Bedarfs enthalten sein können, wie etwa in Farbmitteln für Textilien, Farben und Lacken, Holzschutzmitteln und Lederwaren

Allein 2013 wurde über das europäische Schnellwarnsystem RAPEX gleich zweimal (Juli und August) vor Leder-Krabbelschuhen von Sterntaler aufgrund Chrom VI gewarnt. Dort werden wöchentlich die behördlichen Warnungen zu gefährlichen Konsum- und Verbrauchsgütern der Mitgliedsstaaten veröffentlicht.

Äußern wollte sich Sterntaler auf unsere Anfrage nicht. Ein Armutszeugnis!

Wir können nur an Eltern appellieren, Kaufentscheidungen auch von der Transparenz und Öffentlichkeitsarbeit der Unternehmen abhängig zu machen. Ein Markenname steht nicht zwangsläufig auch für Schadstofffreiheit oder hohe Qualität.

Gerade Unternehmen, die ihr Kerngeschäft mit Produkten für Babys und Kleinkindern machen, tragen auch eine besondere Verantwortung. Dieser gilt es nachzukommen und zwar ohne Wenn und Aber!

(red-ck)

Quellen und Links

 

 

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