Beanstandungen: Zuviel Cäsium-137 in Heidelbeerprodukten

Bei einer Stichprobenkontrolle von Heidelbeerkonfitüren, Heidelbeeraufstrichen und Heidelbeerzubereitungen aus dem Handel im Kanton Zürich wurde in drei von 15 Proben (20 %) ein Gehalt an radioaktivem Cäsium über dem Toleranzwert nachgewiesen.

Der Grenzwert von 1250 Bq/kg, der eine Gesundheitsgefahr signalisieren würde, war in keinem Fall überschritten. Für Wildbeeren gilt in der Schweiz ein Toleranzwert von 100 Bq/kg für die Summe der radioaktiven Cäsiumisotope. Bei einer Marktkontrolle wiesen drei Produkte, eine Heidelbeerkonfitüre, ein Fruchtaufstrich und eine Fruchtzubereitungen einen Gehalt an Cäsium-137 auf, der über diesem Toleranzwert liegt. Die drei betroffenen Produkte wurden beanstandet.

Heidelbeeren, wie auch Preiselbeeren, Moosbeeren und Rauschbeeren (Gattung Vaccinium) gehören zu den Heidekrautgewächsen. Sie wachsen bevorzugt auf sauren Böden. Aus diesen wird das radioaktive Cäsium besonders gut von der Pflanze aufgenommen. Zur Herstellung von Konfitüren und Fruchtzubereitungen werden Heidelbeeren häufig aus osteuropäischen oder skandinavischen Ländern bezogen, die durch die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl von 1986 teilweise besonders stark betroffen waren.

Die Herkunft der Beeren in verarbeiteten Produkten ist aus der Beschriftung meist nicht ersichtlich, da nach geltender Lebensmittelgesetzgebung als Produktionsland dasjenige Land angegeben werden muss, in dem das Endprodukt, also die Konfitüre, der Aufstrich oder die Zubereitung hergestellt wird.

Quelle: Staatskanzlei des Kantons Zürich
Internet: http://www.zh.ch/

Cäsium-137
Von Bedeutung ist die Wirkung der ionisierenden Strahlung aufgenommener radioaktiver Caesiumisotope, die je nach Dosis die Strahlenkrankheit verursachen können. Wegen der guten Wasserlöslichkeit der meisten Caesiumsalze werden diese im Magen-Darm-Trakt vollständig resorbiert und vorwiegend im Muskelgewebe verteilt. Durch die Aufnahme von radioaktivem 137Cs nach der Katastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 ergab sich in den ersten drei Monaten eine durchschnittliche effektive Dosis von 0,6 μSv für einen Erwachsenen der Bundesrepublik Deutschland

Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain

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