(dgk) „In unserer KITA ist ein Kind aufgenommen worden, das CMV hat. Was muss ich nun beachten“, fragen viele Frauen, die in Kindereinrichtungen tätig sind, die Experten des Deutschen Grünen Kreuzes e. V. (DGK). Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr? Und was ist mit den Kolleginnen, die schwanger sind?
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Cytomegalie-Viren (CMV) bleiben – wie alle anderen Herpesviren auch – nach durchgemachter Erstinfektion lebenslang im Körper, man ist als Gesunder „latent“ infiziert, ohne jedoch infektiös zu sein (man ist also kein Virusausscheider). Bei der CMV-Erstinfektion kann lange Virus in Urin und Speichel ausgeschieden werden; auch bei gesunden Säuglingen und Kleinkindern kann diese Phase bis zum 5. Lebensjahr in unterschiedlicher Intensität anhalten. Meist werden jedoch nach dem 3. Lebensjahr geringere Virusmengen im Urin ausgeschieden. Deshalb wäre es sinnvoll, so Professor Hamprecht bei jeder Frau, die beruflich und familiär mit Kleinkindern engen Kontakt hat – sowohl in Kinderbetreuungseinrichtungen als auch im häuslichen Umfeld – möglichst zu Schwangerschaftsbeginn ihren CMV-Status vom Frauenarzt untersuchen zu lassen.
Seronegative Schwangere, die also noch keine CMV-Antikörper haben, sind einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt, wenn sie direkten Kontakt mit Sekreten oder Urin von Kleinkindern haben, z. B. Wickeln auf Kinderstationen in Kliniken oder in Kindergärten. Laut den Angaben zur Arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchung nach Biostoffverordnung sollen sich CMV-seronegative Schwangere in der vorschulischen Kinderbetreuung nur mit Kindern über drei Jahren beschäftigen und dabei engen Körperkontakt und den Kontakt zu Urin, Speichel und Tränenflüssigkeit meiden.
Durch einige einfache Regeln kann aber das Risiko der Ansteckung deutlich gesenkt werden, regelmäßiges Händewaschen mit Wasser und Seife kann beispielsweise das Risiko bereits halbieren.
Tipps zur Vorsorge bei der Säuglings- und Kleinkinderbetreuung durch seronegative Schwangere:
Steckbrief Cytomegalie
Erreger | Cytomegalie-Virus (CMV) aus der Familie der Herpes-Viren |
Ansteckungsweg/ |
Übertragung über Speichel, Urin, Blut, Muttermilch, bei Organ-Transplantationen, während der Schwangerschaft von der Mutter auf das ungeborene Kind |
Virusausscheidung |
Ausscheidung z. B. mit dem Urin bei Kleinkindern über Monate bis Jahre |
Erkrankung von |
Meist symptomlose Infektion, nur in 1 % der Fälle Fieber, leichte Gelbsucht, allgemeines Krankheitsgefühl, bei Kleinkindern gelegentlich auch Hals-Lymphknotenschwellung, sehr selten Lungenentzündung. Beim immungeschwächten Patienten kann die CMV-Infektion sich auch im Sinne einer Organerkrankung (Leber-, Lungenentzündung, Magen-Darmulcus, Gehirnentzündung) manifestieren. |
Symptome bei Neugeborenen |
Ggf. niedriges Geburtsgewicht, Vergrößerung von Leber und Milz, Gelbsucht, Trinkschwäche, Krämpfe, zu kleiner Kopf, Verkalkungen im Gehirn, geistige Behinderung, Entwicklungsverzögerung, Schädigungen von Auge und Gehör. |
Behandlung |
In der Schwangerschaft besteht potentiell die Möglichkeit, CMVImmunglobulin |
Quelle: DEUTSCHES GRÜNES KREUZ e. V. – Internet: www.dgk.de
Bild: dgk
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