Gesundheit

Cytomegalie in Kindereinrichtungen – was ist zu beachten?

(dgk) „In unserer KITA ist ein Kind aufgenommen worden, das CMV hat. Was muss ich nun beachten“, fragen viele Frauen, die in Kindereinrichtungen tätig sind, die Experten des Deutschen Grünen Kreuzes e. V. (DGK). Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr? Und was ist mit den Kolleginnen, die schwanger sind?

Anlass genug fürs DGK, einen Flyer zum kostenlosen Download zur Verfügung zu stellen, der auf die wichtigsten und häufigsten Fragen eingeht 

[btn link=“http://dgk.de/fileadmin/user_upload/Gesundheit-pdf/cytomegalie_brosch_web_08.pdf“ color=“crimson“]Flyer Download >>[/btn]

Cytomegalie-Viren (CMV) bleiben – wie alle anderen Herpesviren auch – nach durchgemachter Erstinfektion lebenslang im Körper, man ist als Gesunder „latent“ infiziert, ohne jedoch infektiös zu sein (man ist also kein Virusausscheider). Bei der CMV-Erstinfektion kann lange Virus in Urin und Speichel ausgeschieden werden; auch bei gesunden Säuglingen und Kleinkindern kann diese Phase bis zum 5. Lebensjahr in unterschiedlicher Intensität anhalten. Meist werden jedoch nach dem 3. Lebensjahr geringere Virusmengen im Urin ausgeschieden. Deshalb wäre es sinnvoll, so Professor Hamprecht bei jeder Frau, die beruflich und familiär mit Kleinkindern engen Kontakt hat – sowohl in Kinderbetreuungseinrichtungen als auch im häuslichen Umfeld – möglichst zu Schwangerschaftsbeginn ihren CMV-Status vom Frauenarzt untersuchen zu lassen.

Seronegative Schwangere, die also noch keine CMV-Antikörper haben, sind einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt, wenn sie direkten Kontakt mit Sekreten oder Urin von Kleinkindern haben, z. B. Wickeln auf Kinderstationen in Kliniken oder in Kindergärten. Laut den Angaben zur Arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchung nach Biostoffverordnung sollen sich CMV-seronegative Schwangere in der vorschulischen Kinderbetreuung nur mit Kindern über drei Jahren beschäftigen und dabei engen Körperkontakt und den Kontakt zu Urin, Speichel und Tränenflüssigkeit meiden.

Durch einige einfache Regeln kann aber das Risiko der Ansteckung deutlich gesenkt werden, regelmäßiges Händewaschen mit Wasser und Seife kann beispielsweise das Risiko bereits halbieren.

Tipps zur Vorsorge bei der Säuglings- und Kleinkinderbetreuung durch seronegative Schwangere:

  • Gegenstände und Oberflächen, die mit Urin und Speichel von Kleinkindern in Kontakt kamen, reinigen
  • Gründliches Händewaschen (für 15 bis 20 Sekunden) mit warmem Wasser und Seife, z. B. nach Windelwechsel, Füttern oder Kontakt mit Speichel
  • Gemeinsame Benutzung von Tassen, Löffeln, Handtüchern und anderen Gegenständen vermeiden
  • Säuglinge unter 6 Monaten möglichst nicht auf Mund und Wangen küssen

Steckbrief Cytomegalie

Erreger Cytomegalie-Virus (CMV) aus der Familie der Herpes-Viren

Ansteckungsweg/
Übertragung

Übertragung über Speichel, Urin, Blut, Muttermilch, bei Organ-Transplantationen, während der Schwangerschaft von der Mutter auf das ungeborene Kind

Virusausscheidung

Ausscheidung z. B. mit dem Urin bei Kleinkindern über Monate bis Jahre

Erkrankung von
Kindern, Jugendlichen
und immungesunden
Erwachsenen

Meist symptomlose Infektion, nur in 1 % der Fälle Fieber, leichte Gelbsucht, allgemeines Krankheitsgefühl, bei Kleinkindern gelegentlich auch Hals-Lymphknotenschwellung, sehr selten Lungenentzündung. Beim immungeschwächten Patienten kann die CMV-Infektion sich auch im Sinne einer Organerkrankung (Leber-, Lungenentzündung, Magen-Darmulcus, Gehirnentzündung) manifestieren.

Symptome bei Neugeborenen
von Müttern
mit CMV-Erstinfektion
in der Schwangerschaft

Ggf. niedriges Geburtsgewicht, Vergrößerung von Leber und Milz, Gelbsucht, Trinkschwäche, Krämpfe, zu kleiner Kopf, Verkalkungen im Gehirn, geistige Behinderung, Entwicklungsverzögerung, Schädigungen von Auge und Gehör.
Ggf. Langzeitschädigung: Hörstörung, geistige Entwicklungsstörung

Behandlung

In der Schwangerschaft besteht potentiell die Möglichkeit, CMVImmunglobulin
zu verabreichen. Dies ist aber bislang noch nicht ausreichend über Studien abgesichert uns ist als experimentelle Therapie zu verstehen. Bei Transplantierten werden Medikamente (Virostatika) eingesetzt, diese sind in der Schwangerschaft kontraindiziert.

Quelle: DEUTSCHES GRÜNES KREUZ e. V. – Internet: www.dgk.de 

Bild: dgk

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