Heute findet sexuelle Belästigung am meisten via Internet statt. Im Vergleich zu zehn Jahre früher haben schwerere Formen von Missbräuchen nicht zugenommen, wie eine repräsentative Untersuchung von Forschern der Universität Zürich, des Kinderspitals Zürich und des Universitätsspitals Zürich zeigt.
Sexueller Missbrauch bei Kindern und Jugendlichen kann für die Betroffenen schwerwiegende gesundheitliche Konsequenzen haben. Frühere Studien zeigen, dass bei sexuellem Kindesmissbrauch eine erhöhte Gefahr besteht für ein später auftretendes Risikoverhalten sowie psychische und körperliche Erkrankungen. Das Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich, die Abteilung Psychosomatik und Psychiatrie des Kinderspitals Zürich sowie die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsspital Zürich zeigen anhand einer repräsentativen Stichprobe von mehr als 6000 Schweizer Schülerinnen und Schülern der 9. Klasse, dass sexueller Missbrauch alarmierend weit verbreitet ist.
Von den Befragten, vorwiegend im Alter von 15 bis 17 Jahren, haben rund 40 Prozent der Mädchen und 17 Prozent der Jungen angegeben, jemals mindestens eine Art von sexuellem Kindesmissbrauch erlebt zu haben. Im Vergleich zu den Jungen kam bei den Mädchen sexueller Missbrauch ohne Körperkontakt mehr als doppelt so häufig vor und dreimal so häufig sexueller Missbrauch mit Körperkontakt aber ohne Penetration.
Die Resultate der Zürcher Studie sind vergleichbar mit denjenigen einer früheren Schweizer Studie, die zwischen 1995 und 1996 in Genf mit einer ähnlichen Altersgruppe und vergleichbaren Fragen durchgeführt worden ist. Die Prävalenz von sexuellem Missbrauch mit Körperkontakt ist heute praktisch unverändert. Allerdings kommt sexueller Missbrauch ohne Körperkontakt deutlich häufiger vor. «Wir gehen davon aus, dass dieser Unterschied auf die Belästigung via Internet, E-Mail oder SMS zurückzuführen ist. Diese Art von sexuellem Missbrauch wurde damals nicht erhoben», erklärt Meichun Mohler-Kuo, Dozentin am Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich.
Nur etwa die Hälfte der weiblichen und weniger als ein Drittel der männlichen Opfer teilten den an ihnen verübten sexuellen Missbrauch jemandem mit; die Rate dieser Offenlegungen nahm bei schwererem sexuellen Missbrauch ab. Die meisten Opfer vertrauten sich ihren Kolleginnen und Kollegen an, weniger als 20 Prozent ihrer Familie. Weniger als 10 Prozent der Opfer meldeten den sexuellen Missbrauch der Polizei. «Im Vergleich zu ähnlichen Studien aus anderen Ländern sind die Zahlen der Schweizer Studie bezüglich Offenlegung sehr tief. Die Zurückhaltung, solche Vorfälle gegenüber der Familie oder den Behörden zu melden, erschweren rechtzeitige Interventionen», schliesst Ulrich Schnyder.
Meichun Mohler-Kuo, Markus A. Landolt, Thomas Maier, Verena Schönbucher, Ursula Meidert, Ulrich Schnyder. Child sexual abuse revisited: A population-based cross-sectional study among Swiss adolescents. Journal of adolescent health. October 29, 2013. http://dx.doi.org/10.1016/j.jadohealth.2013.08.020
Die Befragung ist Teil der «Optimus Studie», die vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich, der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsspital Zürich sowie der Abteilung Psychosomatik und Psychiatrie des Kinderspitals Zürich geleitet wurde. Die «Optimus Studie» wurde von der UBS Optimus Foundation (www.optimusstudy.org) initiiert und finanziert.
Quelle: Universität Zürich – http://www.uzh.ch
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Hilfe und Informationen für Betroffene
Die bundesweite Initiative “Trau dich!” beruht auf Erkenntnissen des Runden Tisches Sexueller Kindesmissbrauch. Aktuelle Zahlen bestätigen den Bedarf an Aufklärung und Prävention.
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite für Kinder http://www.trau-dich.de
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Bild Tastatur: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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