Schwangerschaft & Baby

CMS Gemüse in Bio-Babynahrung von Hipp und Demeter

In Bio-Babynahrung von Hipp und Demeter wurde CMS Gemüse verarbeitet. Dies ist das Ergebnis einer Stichprobe des ZDF-Verbrauchermagazins „WISO“. In allen Proben der Demeter-Holle Babynahrung „Brokkoli mit Vollkornreis“ konnte CMS Gemüse nachgewiesen werden.

Fündig wurde „WISO“ auch bei knapp einem Viertel der untersuchten Proben von Hipp. „WISO“ hat in verschiedenen Städten und im Internet insgesamt 37 Proben von Bio-Babynahrung der Marken Hipp, Demeter, Alnatura und Bioland untersuchen lassen. Die Proben von Alnatura und Bioland waren negativ.

Die ausführlichen Ergebnisse präsentiert „WISO“-Moderator Martin Leutke am Montag, 7. Oktober 2013, um 19.25 Uhr im ZDF 

08.10.2013

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07.10.2013 neu
CMS Gemüse:
Holle nimmt betroffene Chargen aus den Regalen

08.08.2013
Gentechnik in Biomärkten:
Demeter nimmt Ware vom Markt

Bereits vor zwei Monaten hatte ein „WISO“-Test herausgefunden, dass Tiefkühl-Blumenkohl der Demeter-Marke Natural Cool verändert war. Damals hatte Demeter die Ware sofort vom Markt genommen. Zu den aktuellen Testergebnissen bei Babynahrung erklärt Demeter nun, dass eigene Untersuchungen in Auftrag gegeben worden seien, um „rechtsbelastbare Analyseergebnisse“ zu erhalten. „Sollte sich herausstellen, dass in den von „WISO“ getesteten Babygläschen kein Demeter-Brokkoli war, werden wir diese Ware vom Markt nehmen“, sagte Demeter-Vorstand Alexander Gerber.

Die Firma Hipp gab ebenfalls bekannt, dem „WISO“-Ergebnis nachzugehen, um sicherzustellen, dass in Zukunft „keine Spuren“ mehr von verändertem Gemüse zu finden sein werden. „Wir werden die Analysen verschärfen“, so der Geschäftsführer Johannes Doms. Bei Hipp dürften nur Gemüsesorten eingesetzt werden, die nicht gentechnisch verändert seien.

Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft BÖLW verbietet den Anbau von gentechnisch verändertem Gemüse. „Wenn wir ein Verbot aussprechen, müssen wir auch dafür sorgen, dass es durchgesetzt wird“, sagte der BÖLW-Vorsitzende Felix Prinz zu Löwenstein. Notwendig seien deshalb Tests bei Bauern, Verarbeitern und Handel. Löwenstein fordert eine Saatgut-Kennzeichnung.

Bei den betroffenen Gemüsesorten handelt es sich um sogenannte CMS-Hybride. CMS steht für „Cytoplasmatische Männliche Sterilität“. CMS bewirkt, dass sich die Pflanzen nicht mehr selbst bestäuben, stattdessen wachsen die Ernte-Erträge. Züchter übertragen deshalb CMS mittels Zellfusion auf Gemüsesorten wie Blumenkohl oder Brokkoli. Nach der EU-Freisetzungsrichtlinie zählt die Zellfusion zur Gentechnik. Für CMS-Hybride formuliert die Richtlinie allerdings eine Ausnahme, der zufolge konventionelle Landwirte, aber auch Bio-Bauern CMS-Hybride anbauen und vermarkten dürften. Die deutschen Bio-Verbände und die Firma Hipp lehnen CMS-Hybride jedoch strikt ab.

Quelle: ZDF-Pressestelle

[hr]

Weitere Informationen

Stellungnahme des Demeter e. V. zur WISO-Sendung am 7. Oktober 2013
CMS-Sorten in Holle Baby-Gläschen “Brokkoli mit Vollkornreis”

Gentechnisch verändertes Gemüse in Bio-Babynahrung von Hipp und Demeter

 

Was ist CMS eigentlich?
Cytoplasmatisch-männliche Sterilität

Als Zytoplasmatisch-kerngenetische Pollensterilität (englischCytoplasmatic male sterility, CMS) werden natürlich vorkommende mutierte Gene in verschiedenen Pflanzenarten bezeichnet, die zu einer Verkümmerung der Antheren und damit zur männlichen Unfruchtbarkeit dieser Pflanze führen. Die so veränderten Gene sind Bestandteil der mitochondrialen DNA. Diese Gene können gentechnisch unter anderem durch Zellfusion in eine Vielzahl anderer Pflanzen transferiert werden, was in der Landwirtschaft die Gewinnung von Hybrid-Saatgut erleichtert und beschleunigt (CMS-Technik). Dies ist die einzige von der EU-Freisetzungsrichtlinie erlaubte gentechnische Methode.

In der Hybridzüchtung von Fremdbefruchtern wie Raps (aber auch Roggen oder Mais) ist es notwendig, die Mutterlinie zu kastrieren. Dies geschieht bei Mais durch Abschneiden der Fahne, bei Roggen oder Raps durch Einkreuzung einer dominant vererbbaren „cms-Sterilität“.

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Cytoplasmatisch-männliche Sterilität aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung (de)). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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