Gesundheit

Masern: Zehn bestätigte Masernfälle in Jena

Die Gesundheitsbehörden der Stadt Jena melden zehn bestätigte Fälle von Masernerkrankungen, fünf davon betreffen Schüler der Jenaplanschule. Auch drei Verdachtsfälle aus Arztpraxen haben sich zwischenzetlich bestätigt. 

Nach Angaben einer Behördensprecherin liegt an der betroffenen Schule die Durchimpfungsrate mit etwa 68% weit unter dem Durchschnitt von 85%

Die Jenaer Amtsärztin Antje Weise: „Wir raten dazu, unnötige Kontakte zu vermeiden, auf Küsse und Umarmungen zu verzichten“

Die Stadt Jena hat eine Hotline unter der Rufnummer

[btn color=“red“ size=“size-l“]Hotline Gesundheitsamt Jena: +49 3641 493131[/btn]

geschaltet, auf der Fragen von besorgten Bürgern beantwortet werden.

Erst vergangene Woche wurden Maserninfektionen an Schulen in Halle gemeldet.
Bis September 2013 ist damit die Zahl der bestätigten Masernerkrankungen schon jetzt fast zehnmal so hoch wie im gesamten Jahr 2012

Bei Masern handelt sich sich um eine sehr ansteckende Viruserkrankung, die über Tröpfchen ( Husten, Niesen ) übertragen wird. Die Erkrankung beginnt mit grippeähnlichen Symptomen ehe nach 3 bis 7 Tagen der für Masern typische Hautausschlag auftritt. In manchen Fällen kann die Erkrankung zu weitreichenden Komplikationen führen (Mittelohr-, Lungen- oder Hirnhautentzündung).

Mit einer Impfung können sich Erwachsene wie auch Kinder vor Ansteckung schützen und die Weiterverbreitung der Krankheit verhindern. Von einem ausreichenden Impfschutz wird bei zwei Impfungen gegen Masern ausgegangen.

Die Erkrankung beginnt nach einem kurzen unspezifischen Vorstadium mit einem plötzlichen Temperaturanstieg auf teilweise über 40°C, gleichzeitig entsteht der typische Ausschlag. Der Allgemeinzustand verschlechtert sich massiv, es besteht ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl. Masern gehen fast immer mit Komplikationen vor allem im Bereich der Atemwege (Otitis media, Krupp, Bronchitis/Pneumonie) einher, aber auch mit dem Risiko einer Enzephalitis, die – wenn nicht zum Tode – dann in der Regel zu Defektheilungen führt. Wenn auch die Angaben über die Häufigkeit dieser Komplikation schwanken (etwa 1 bis auf 1000 Infektionen) und auch über die die Häufigkeit der tödlichen Verläufe: sicher ist, dass allein die Schwere des Verlaufes mit den über lange Zeit anhaltenden Temperaturen um 40°C und den Atemwegskomplikationen vor allem bei Säuglingen und Erwachsenen eine besondere Gefährdung darstellen; im Erwachsenenalter, weil hier häufig schon andere Grunderkrankungen vorliegen, im Säuglingsalter, weil hier noch eine weniger robuste Konstitution vorliegt. Über das Ausmaß der Komplikationen und eventuell bleibender Schäden gibt es noch keine statistischen Daten.

Dr. Wolfram Hartmann, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte rät allen Eltern, den eigenen Impfschutz auf Masern zu überprüfen (zwei Impfungen im Abstand von wenigstens 4 Wochen) und selbstverständlich auch ihre Kinder impfen zu lassen. Der Kinder- und Jugendarzt fordert, dass Kinder, die in Gemeinschaftseinrichtungen betreut werden, über einen ausreichenden Impfschutz gegen Masern verfügen. Natürlich müssen auch alle Erwachsenen, die regelmäßigen Kontakt mit Säuglingen im ersten Lebensjahr haben, einen kompletten Impfschutz haben, damit sie die Kinder, die noch nicht durch die Impfung geschützt werden können, nicht anstecken.

Quellen: Stadt Jena / Berufsverband der Kinder und Jugendärzte

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