Depressionen äußern sich bei Kindern und Jugendlichen häufig anders als bei Erwachsenen. So zeigen sie im Vergleich zu Erwachsenen beispielsweise häufiger körperliche Beschwerden, wie Kopf- oder Bauchschmerzen. Je kleiner die Kinder, desto weniger können sie ihre Befindlichkeit beschreiben.
Bei Schulkindern können ein plötzlicher Leistungseinbruch in der Schule und die Bereitschaft, schnell aufzugeben und mutlos zu sein, Warnzeichen sein. In diesem Alter können Kinder selbst von ihrer Traurigkeit berichten und evtl. ihre übermäßig starken Sorgen und Ängste mitteilen. Manchmal kommt auch der Wunsch hinzu, nicht mehr leben zu wollen.
In der Pubertät sind sozialer Rückzug, selbstverletzendes Verhalten, Leistungsprobleme, Interesselosigkeit, mangelndes Selbstvertrauen und starke Stimmungsschwankungen im Verlauf eines Tages häufig mit depressiven Störungen verbunden.
Eltern sollten bei einem Verdacht umgehend mit ihrem Kinder- und Jugendarzt sprechen, damit bei Bedarf rasch eine Behandlung eingeleitet werden kann. Neben einer Chronifizierung der Depression besteht die Gefahr, dass Heranwachsende mit Depressionen an Selbstmord denken und evtl. sogar einen Suizidversuch unternehmen. Etwa 60% der Betroffenen haben laut Studien solche Gedanken und etwa 30% der depressiven Kinder und Jugendlichen verüben einen oder mehrere Selbstmordversuche. Statistisch gesehen besteht das höchste Selbstmordrisiko im mittleren Jugendalter. Nach Verkehrsunfällen sind Suizide die zweithäufigste Todesursache in dieser Altersgruppe.
Der 10. September gilt seit 2003 als Welt-Suizid-Präventionstag. Er wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufen.
Quelle: Der Neurologe & Psychiater
Quelle:
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
http://www.kinderaerzte-im-netz.de
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