Familie & Erziehung

Medienkonsum bei Kindern: Erst Bildung, dann Bildschirm

In der Erziehung ist der Medienkonsum ein sensibles Thema. Wie lange dürfen Kinder vor dem Bildschirm sitzen, wie lange Computer spielen? „SCHAU HIN!“, der Medienratgeber für Familien, rät Eltern feste Zeiten mit ihren Kindern für Hausaufgaben und Medien Nutzung zu vereinbaren.

Medienkonsum bei Kindern: Erst Bildung, dann Bildschirm – Bildquelle „SCHAU HIN!“

Gerade nach den langen Sommerferien erleichtert Kindern eine feste Tagesstruktur, ihre Aufgaben besser einteilen zu können. Die Zeit vor dem Fernseher oder Computer kann nach einem anstrengenden Schultag aber auch ein Ausgleich für die erbrachte Leistung sein. Erwachsene entspannen schließlich ebenfalls nach einem Arbeitstag gern vor dem Fernseher.

Damit die Schularbeiten konzentriert gelöst werden, vereinbaren Eltern aber am besten feste Zeiten, wann sich ihre Kinder den Hausaufgaben widmen und wann sie Medien nutzen. „Während der Hausaufgaben ist es für Kinder wichtig, sich ohne Ablenkung auf die Aufgaben konzentrieren zu können“, erklärt Kristin Langer, Mediencoach von „SCHAU HIN!“. „Fernseher, Handy, Spielkonsole und Computerspiele bleiben in dieser Zeit aus“. Zu bedenken ist, dass Kinder zunehmend den Computer auch für ihre Hausaufgaben nutzen, um im Internet zu recherchieren und um Texte zu erstellen. „Die Computerzeit für die Schule und die Freizeitgestaltung müssen aufeinander abgestimmt werden“, betont Langer.

Klare Mediennutzungszeiten vereinbaren
Als Richtschnur für den täglichen Medienkonsum empfiehlt „SCHAU HIN!“: Für Kinder im Alter von sechs bis sieben Jahren ist eine halbe Stunde täglich vor dem Bildschirm ausreichend, für bis zu Neunjährige maximal 45 Minuten. Das schließt sowohl die Zeiten am Computer als auch vor dem Fernseher mit ein. Wichtig ist, dass auch bei den Älteren klare Regeln vereinbart werden. Grundschulkinder bis zehn Jahren können eine Stunde am Tag surfen oder Fernsehen schauen, bei den 11- bis 13-Jährigen sind 75 Minuten Computer spielen, vor dem Fernseher verbringen oder im (mobilen) Internet genug.

Ein Verbot der Medien während der Schulzeit ist nicht notwendig. Wichtig ist vielmehr eine gute Mischung aus Hausaufgaben und medialen sowie nicht medialen Freizeitangeboten. Sich mit ihren Freunden zu treffen, bleibt eine der wichtigsten Beschäftigungen in der Freizeit für Kinder und Jugendliche und kann aktiv von den Eltern unterstützt werden. Auch Aktivitäten in der Familie sollten einen festen Platz im Alltag einnehmen. Denn Fernseher und Computer können eine lebendige Freizeitgestaltung nicht ersetzen. 

Kinder sind verschieden
Aber nicht jedes Kind hat den gleichen Tagesrhythmus. Manche Kinder benötigen nach der Schule zunächst eine Erholungspause, andere können im Anschluss an den Unterricht am besten arbeiten. Entsprechend sollten Mittagessen und Freizeitaktivitäten wie Surfen oder Fernsehen geplant werden. „Am besten sprechen Eltern und Kinder gemeinsam über die Organisation des Nachmittags, damit Schulaufgaben einen festen Platz finden“, empfiehlt Langer.

Was aber, wenn die Hausaufgaben mit den Sendezeiten der aktuellen Lieblingsserie des Kindes zusammen fallen? Dies kann bei der Absprache über die Hausaufgabenzeiten berücksichtigt werden. Doch dass der Tagesablauf des Kindes vom Fernsehprogramm bestimmt wird, können Eltern vermeiden helfen. Zur Orientierung hilft ein gemeinsamer Blick in die Fernsehzeitung. So lassen sich die entsprechenden Angebote herausfinden und abstimmen. Zudem gibt es die Möglichkeit interessante Sendungen aufzuzeichnen, damit macht man sich ebenfalls unabhängig vom aktuellen Programm.

Weitere Informationen, wie Eltern und Kinder „fit“ für den Umgang mit elektronischen Medien werden, bietet die Website sowie das kostenlose 30-Tage-Programm von „SCHAU HIN!“, bei dem Eltern regelmäßig unterhaltsame Empfehlungen zum sinnvollen Umgang ihrer Kinder mit Medien erhalten.

Quelle:
Initiative „Schau hin“
http://schau-hin.info

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