Die Obst- und Gemüseregale in den Supermärkten und auf Wochenmärkten sind momentan gut gefüllt mit den unterschiedlichsten frischen Lebensmitteln. Egal, ob frischer Salat, Beeren, Melone oder Pfirsich – die Auswahl an frischen Saisonlebensmitteln ist im Sommer riesengroß. Doch Obst und Gemüse sind leicht verderbliche Lebensmittel. Daher gilt es einige Hygiene- und Zubereitungsregeln zu beachten, damit der Sommergenuss ungetrübt bleibt.
Auf das Waschen kommt es an
Bevor der Salat lecker angerichtet auf den Tisch kommt, ist es wichtig, diesen gründlich zu waschen. Vor dem Waschen müssen die äußeren Blätter und unschöne Blattspitzen komplett entfernt und wegschmissen werden. Danach die Blätter mit kaltem Wasser gründlich abwaschen. Befindet sich am Salat viel Erde sollte dieser Vorgang mehrmals wiederholt werden. „Das gründliche Waschen des Salates ist enorm wichtig, da sich am Salat Pestizide, Nitrate oder auch Keime wie beispielsweise E.coli befinden können“, berichtet Melanie Bauermann, Expertin für Lebensmittel bei TÜV Rheinland FoodCert Alliance. „Pestizide gelangen durch das Spritzen von Pflanzenschutzmitteln auf die Lebensmittel und stehen im Verdacht erbgutschädigend und krebserregend zu sein. Nitrate und Keime wie E.coli gelangen durch das Düngen auf die Lebensmittel. Nitrate können zu starken Kopfschmerzen und Erbrechen führen und sind besonders für kleine Kinder gefährlich. Durch gründliches Waschen des Salates können diese Rückstände beseitigt werden, so dass der Verzehr unbedenklich ist“.
Salat und Co. sollten nach dem Waschen nicht nass im Kühlschrank aufbewahrt, sondern am besten frisch zubereitet und direkt verzehrt werden. Sollte der Salat jedoch nach dem Kauf nicht direkt zubereitet werden, diesen in ein feuchtes Tuch einwickeln und im Gemüsefach des Kühlschrankes aufbewahren. So bleibt er bis zu zwei Tagen frisch. Heute sind geschnittene Salate in Fertigpackungen für so manchen Koch eine Alternative. Doch hier ist besondere Vorsicht angebracht. „Die vielen Schnittstellen bei fertig zubereitetem Salat bieten geeignete Flächen für Keime und Schimmelpilze, die sich in der Verpackung sehr schnell vermehren können. Deswegen muss auch dieser Salat vor dem Verzehr gründlich gewaschen werden und sollte nach Überschreiten des Mindesthaltbarkeitsdatums nicht mehr verzehrt werden“, weiß die TÜV Rheinland FoodCert Expertin.
In Chlor eingelegte Gurken
Bei Salatgurken sollte eine wichtige Regel immer befolgt werden: Salatgurken nur geschält verzehren. Um Salatgurken nach der Ernte zu desinfizieren, werden diese oftmals in Chlorwasser gewaschen. Dabei können sich Perchlorate bilden, die toxisch sind. Um die Rückstände zu beseitigen ist es wichtig, dass Salatgurken erst gründlich gewaschen und dann geschält werden. Auch bei der Zubereitung der angesagten grünen Smoothies ist es wichtig, dass alle Zutaten vorher gründlich gewaschen werden, bevor sie roh in den Mixer kommen. Bei Petersilie sollten aus toxischen Aspekten jedoch nur die Blätter verwendet werden, nicht die Stängel. Auch sollten die Zutaten vor dem Mixen ordentlich betrachtet und faule Blätter entfernt werden.
Sommerzeit ist Obstzeit
Auch bei der Zubereitung und dem Verzehr von Obst gilt es einige Hygieneregeln zu beachten. Besonders die Lagerung des Obstes ist im Sommer ausschlaggebend: An besonders warmen Tagen sollte Obst und Gemüse, welches nicht am selben Tag verzehrt wird, im Gemüsefach des Kühlschrankes aufbewahrt werden. So reifen die Lebensmittel nicht so schnell nach und können auch noch ein paar Tage später verzehrt werden. Bei der Lagerung sollten Äpfel getrennt von anderen Obstsorten aufbewahrt werden. Diese geben Schwefeldioxid ab, was dazu führt, dass die Früchte, die neben Äpfel liegen, schneller reifen. Sollten Früchte einmal nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden, schützen Hauben vor dem Befall von Drosphila Melanogaster, besser bekannt als Fruchtfliege. Auch ein Glas mit einer Mischung aus Wasser und Apfelessig neben dem Obst stehend verhindert einen Befall von Fruchtfliegen.
Wie bei Gemüse kommt es auch beim Obst auf das richtige Waschen an. „Am einfachsten ist es, das Obst vor dem Verzehr in ein Sieb zu legen und es dann gründlich mit Wasser abzubrausen und im Anschluss abzutrocknen“, erklärt Melanie Bauermann. „Gewaschenes Obst sollte direkt verzehrt werden und nicht erst im Kühlschrank aufbewahrt werden. Durch die Restfeuchte kann sich bei der Lagerung im Kühlschrank Schimmel bilden“. Besonders bei Beeren, egal ob aus dem Supermarkt oder frisch vom Strauch, ist das Waschen wichtig, da sich auf der Oberfläche oftmals Fuchsbandwürmer befinden, die beim Menschen zu Darmerkrankungen führen können.
Gerade im Sommer ist der Verzehr von frischem Obstsalat ein Genuss. Da dieser hauptsächlich aus frischen, rohen Produkten besteht, gilt er als hygienisch sensibel und sollte direkt verzehrt werden. „Am besten ist es beim Obstsalat auf den Fruchtzucker der Obstsorten zu vertrauen und auf eine zusätzliche Zugabe von Weißzucker zu verzichten, da dieser einen Nährboden für Bakterien bildet“, fügt Melanie Bauermann hinzu. „Am besten das Obst nach dem Schneiden mit dem Saft einer frischen Zitrone übergießen und direkt verzehren. Bei der Zubereitung des Obstsalates ist es wichtig, ein sauberes Messer und Schneidebrett zu verwenden, so dass es zu keiner Kreuzkontamination durch Kontakt mit Lebensmittel wie rohes Fleisch oder Fisch kommen kann.“
Quelle:
TÜV Rheinland AG
Internet: www.de.tuv.com
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