Spezielle Kinderwurst ist unnötig – Nicht auf Werbeversprechen reinfallen
Letztendlich sind sie überflüssig. Darin sind sich die meisten Ernährungsexperten einig. Aufgepeppt mit Vitaminen und Mineralstoffen sowie kleinen Comicfiguren werden die Produkte als gesund beworben. Mit diesen Gesundheitsbotschaften wird den Verbrauchern ein falscher Eindruck vermittelt. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen hat in zehn Supermärkten und Discountern in Hannover, Oldenburg, Celle und Göttingen einige Kinderwurstprodukte unter die Lupe genommen.
Alle Informationen hierzu unter
www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/kinderwurst
Mit kindgerechten Motiven und positiven Werbeaussagen auf den vorderen Verpackungsseiten werden Kinder und Eltern angelockt: Da gibt es z. B. Stockmeyers Ferdi Fuchs Mini Würstchen, Böklunders Bärchenwurst oder die Biene Maja Produkte von Pluma. Die Informationen über die Nährwerte finden sich dagegen versteckt auf der Rückseite. „Am Beispiel der „Biene Maja Streichwurst“ wird deutlich, wie genau Eltern auf die vermeintlichen Gesundheitsbotschaften achten müssen. „Denn durch den Hinweis auf den Verzicht kritischer Stoffe wie Farbstoffe, Aromen, Lactose und Gluten wird von einem extrem hohen Fettgehalt von 38 Gramm pro 100 Gramm abgelenkt“, sagt Sandra Balzani, Referentin für Lebensmittelsicherheit bei der Verbraucherzentrale Niedersachen. Die Fettwerte der anderen untersuchten Wurstwaren schwanken zwischen 15 Gramm und 38 Gramm pro 100 Gramm. Vergleicht man das mit Butter, liegen bis zu 10 Gramm mehr Fett auf dem Kinderbrot. Geringere Fettgehalte – wie die genannten 15 Gramm pro 100 Gramm – werden häufig durch die Verarbeitung von Geflügelfleisch erreicht.
Ernährungstipp der Verbraucherzentrale:
Herkömmliche Wurst sollte nicht jeden Tag auf den Tisch kommen. Alternativ bietet sich Geflügelwurst an; sie ist in der Regel fettärmer und kann noch mit knackigen Tomaten- oder Gurkenscheiben ergänzt werden. Die Produkte für Erwachsene sind dabei nicht besser oder schlechter. Es kommt immer auf die Zusammensetzung und die Nährstoffe an.
Ampelkennzeichnung – den Dickmachern auf der Spur
Die Verbraucherzentralen fordern seit geraumer Zeit die Einführung einer Ampelkennzeichnung, die die Nährwerte Zucker, Fett, gesättigte Fettsäuren und Natrium auf der Vorderseite der Verpackungen nach niedrig (grün), mittel (gelb) und hoch (rot) beurteilt. Dies würde es den Verbrauchern erleichtern, ungesunde Nährwerte zu erkennen. Eine Entscheidung für die fettärmere Geflügelmortadella und gegen die fettige Streichwurst wäre dann ohne lange Studie der Rückseite möglich. In Großbritannien wird die Ampelkennzeichnung jetzt auf freiwilliger Basis von Herstellern und Handel eingeführt. In Deutschland wird dies weiterhin vom Bundesverbraucherministerium abgelehnt.
Quelle:
Verbraucherzentrale Niedersachsen
http://www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de
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