Nicht ungefährlich: Eltern sollten sich intensiv informieren, wenn sie ihrem Kind pflanzliche Mittel geben
Eltern sollten sich sehr genau informieren, wenn sie ihrem Kind pflanzliche Mittel geben wollen. „Zum einen kann es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten geben, und zum anderen können diese Mittel – auch wenn sie ‚natürlich‘ sind – unerwünschte bis schädliche Nebenwirkungen für Kinder haben.
Rein pflanzlich bedeutet nicht ungefährlich
Wie diese Substanzen den kindlichen Körper beeinflussen, ist in den meisten Fällen gar nicht untersucht“, erklärt Prof. Hans-Jürgen Nentwich, ehemaliges Vorstandsmitglied des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) mit langjähriger Klinikerfahren (Leitung der Kinderklinik in Zwickau).
Eisenhut, Beinwell, Meerträubel und Flohkraut (Flohsamen-Wegerich) gehören zu den Pflanzen, die vor allem bei kleinen Kindern wie Gift wirken können und zu Herz-, Magen- oder zu neurologischen Problemen oder sogar zum Tod führen können.
„Insbesondere vor einer Operation müssen Eltern dem behandelnden Arzt rechtzeitig davon berichten, wenn ihr Kind pflanzliche Substanzen einnimmt bzw. eingenommen hat. Es kann sein, dass der Wirkstoff mehrere Wochen vorher abgesetzt werden muss“, warnt Prof. Nentwich. Echinacea kann beispielsweise immunsuppressive Therapien abschwächen (wie u.a. bei Transplantationen erforderlich), Meerträubel kann einen erhöhten Puls sowie Blutdruck sowie Unregelmäßigkeiten im Herzschlag bewirken. Knoblauch, Ginkgo und Ginseng können das Blutungsrisiko erhöhen. Baldrian und Kava (auch Kava-Kava oder Rauschpfeffer genannt) können die Anästhesie verstärken.
Quelle:
BERUFSVERBAND DER KINDER- UND JUGENDÄRZTE e. V.
www.kinderaerzte-im-netz.de
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