In der Regel sind es die Eltern, die in so einer Situation die größte Sicherheit vermitteln und am besten emotionale Erste Hilfe leisten können.
Rasche emotionale Unterstützung durch Eltern oder durch Experten
Haben die Eltern aufgrund der Vorkommnisse mit ihrer eigenen Überforderung zu tun und können dem Kind deshalb oder aus anderen Gründen nicht ausreichend emotional zur Seite stehen, ist es ratsam, professionelle Helfer aufzusuchen. Kindern sollte nach einer Krisensituation möglichst bald das Gefühl vermittelt werden, dass ihnen keine weitere Gefahr droht und auch, dass sie nicht alleine sind. Auch ist es vorteilhaft, ihre aktuellen Grundbedürfnisse zu erfüllen, indem ihnen beispielsweise wärmende Decken, Getränke oder auch Nahrungsmittel zur Verfügung gestellt werden. Des Weiteren benötigen sie professionelle Hilfe, sofern sie längere Zeit durch das Erlebte stark beeinträchtigt sind.
Verständnis durch altersgerechte Erklärungen
Oft braucht es zunächst Trost und Anteilnahme, aber auch Informationen, die dem Kind das außergewöhnliche Geschehen erklären. Es ist sinnvoll, dem Kind altersgerecht Informationen zu vermitteln, die ihm helfen, Unwissenheit und Ungewissheit abzubauen, und, die sein Verständnis für das Geschehen fördern. Beispielsweise können mögliche körperliche Reaktionen des Kindes, wie Zittern, Schütteln oder Hyperventilieren, angesprochen werden. Dabei sollte dem Kind klar gemacht werden, dass diese Reaktionen normal sind. Kinder reagieren meist erleichtert, wenn sie erfahren, dass diese heftige Symptomatik vorübergehend und nicht ungewöhnlich ist. Zudem ermutigt es sie, Reaktionen auf ihre Art und Weise zu zeigen, sie auszuhalten und zu akzeptieren. Weiterhin ist es gut zu thematisieren, dass Hilfe erfolgen wird und auch, mit welchen Maßnahmen nun zu rechnen ist. Von großer Bedeutung ist, die Kinder in der akuten Situation und auch danach mit ihrer Last nicht alleine zu lassen.
Keine Schuldgefühle aufkommen lassen
Bezugspersonen sollten besonders aufmerksam sein, wenn das betroffene Kind unangemessene Schuldgefühle äußert. Dann sollten jene dem Kind ausdrücklich mitteilen, dass seine Schuldgefühle unbegründet sind. Dabei ist eine dem Entwicklungsstand des Kindes angemessene Erklärung zum Geschehen hilfreich. Realistische Erklärungen entlasten das Kind.
Eltern sollten nach einem belastenden Ereignis über einen längeren Zeitraum ihren Kindern gegenüber besonderes aufmerksam und gesprächsbereit sein und gegebenenfalls mit ihrem Kinder- und Jugendarzt darüber sprechen, ob professionelle Unterstützung bei einem Kinder- und Jugendpsychiater erforderlich ist.
(äin-red)
Quelle:
BERUFSVERBAND DER KINDER- UND JUGENDÄRZTE e. V.
www.kinderaerzte-im-netz.de
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