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Masern in München breiten sich weiter aus – auch erste Säuglinge betroffen

Die Masernwelle in München breitet sich weiter aus. Inzwischen sind seit Anfang April mehr als 50 Fälle gemeldet worden. Leider sind nun auch erste Säuglinge betroffen. Und für diese Kinder besteht ein erhöhtes Risiko, an einer seltenen aber schweren Spätfolge der Masern zu erkranken, der so genannten subakuten sklerosierenden Panenzephalitis – einer chronischen Maserngehirnentzündung – kurz SSPE genannt. „Diese unheilbare Erkrankung kommt sehr selten vor – je jünger das Infektionsalter aber ist, desto höher ist das Risiko, daran zu erkranken. Die SSPE bricht etwa 3-5 Jahre nach einer durchgemachten Masernerkrankung aus. Die Masernviren gelangen dabei in das Gehirn und beginnen sich dann dort zu vermehren. Als Folge dieses Prozesses sterben die Nervenzellen im Gehirn ab, und immer mehr Funktionen gehen verloren. Die Kinder können nicht mehr laufen und verlieren ihre Sprache. Sie geraten schließlich in eine Art Wachkoma und sterben an den Folgen der Masern.

Daher raten wir allen Eltern mit Säuglingen, größere Menschenmassen unbedingt zu meiden“, warnt Dr. Brigitte Dietz, 1. stellvertretende Landesvorsitzender des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Bayern. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt die Masernimpfung erst ab dem 12ten Lebensmonat.

Mit Säuglingen Menschenansammlungen meiden – Ärzte raten zur Impfung vor den Pfingstferien

„Wir können unsere kleinen Patienten im ersten Lebensjahr leider nicht gegen Masern impfen. Gleiches gilt natürlich für Menschen mit einem angeborenen Immundefekt oder für Patienten, die z.B. aufgrund einer Chemotherapie ein geschwächtes Immunsystem haben. All diese Personen sind auf den Schutz der sie umgebenden Menschen angewiesen.

Insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene mit unklarem Immunstatus sollten sich jetzt unbedingt impfen lassen. Nicht nur zum eigenen Schutz – sondern auch, um andere vor einer Ansteckung zu schützen und die weitere Ausbreitung der Masern zu stoppen“, appelliert Dietz.

Der Berufsverband der Pädiater rät dazu, noch vor den Pfingstferien zum Arzt zu gehen. „Bereits etwa 7 Tage vor dem für Masern typischen Krankheitsbild kann man hochansteckend sein. In einem Raum mit 100 ungeschützten Personen stecken sich 99 mit Masern an. Es wäre daher fatal, wenn die Masern über die Pfingstferien von München aus in die ganze Welt exportiert würden.

Der Impfschutz baut sich schneller auf, als die Infektion sich im Körper ausbreiten kann. Durch eine Impfung kann also der Ausbruch einer Masernerkrankung noch verhindert werden, wenn das gefährliche Virus bereits im Körper ist“, erläutert Dietz.

Fragen zu Masern oder Impfstatus beantworten Jugendärzte auch online unter www.facebook.com/jugendaerzte

Quelle:
BERUFSVERBAND DER KINDER- UND JUGENDÄRZTE e. V.
www.kinderaerzte-im-netz.de

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