Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart hat im Rahmen eines Forschungsprojektes Verpackungsmaterialien aus Altpapier auf unerwünschte Stoffe, welche die Lebensmittel verunreinigen können untersucht.
Das Forschungsprojekt lieferte nun umfangreiche Informationen über diese Stoffe und ihre mögliche Wanderung in die Lebensmittel.
Ende vergangenen Jahres standen Adventskalender im Focus der Öffentlichkeit, nachdem die Stiftung Warentest in der Schokolade von 24 Adventskalendern für Kinder Rückstände von Mineralöl und ähnlichen Substanzen nachgewiesen hatte. Einige Hersteller nahmen daraufhin die Produkte vom Markt.
Die Gesundheitsgefahren durch Lebensmittelverpackungen aus Altpapier sind weitaus größer als bislang angenommen.
Ein Großteil der Lebensmittelverpackungen besteht aus Recyclingpapier und enthält teils krebserregende Stoffe, die über Druckfarben, Klebstoffe und Beschichtungen des Altpapiers in den weiterverarbeitenden Papierkreislauf gelangen.
Im Rahmen des Projektes „Ausmaß der Migration unerwünschter Stoffe aus Verpackungsmaterialien aus Altpapier in Lebensmitteln“ wurden über 250 potentiell migrierende Substanzen in Recyclingkartons nachgewiesen.
Nach Angaben des CVUA Stuttgart waren Lebensmittel in Kartons bis zum Ende des jeweiligen Mindesthaltbarkeitsdatums deutlich mit Mineralölkohlenwasserstoffen, Weichmachern und Druckfarbenbestandteilen belastet, teilweise weit über bestehenden Grenzwerten
Die Gesetzgebung (EU Verordnung Nr. 1935/2004) bestimmt zwar, dass von Lebensmittelkontaktmaterialien keine Substanzen auf Lebensmittel in Mengen übergehen dürfen, die geeignet sind, die menschliche Gesundheit zu gefährden oder die Lebensmittel unvertretbar zu verändern, doch fehlen für viele Substanzen noch endgültige Bewertungen.
http://download.ble.de/09HS012.pdf
http://download.ble.de/09HS012.pdf#page=205
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