ÖKO-TEST Friseurprodukte – Nicht salonfähig

Eine aktuelle Untersuchung im ÖKO-TEST Magazin März 2013 zeigt, dass viele exklusive und teure Friseurprodukte ihr Geld nicht wert sind. Teilweise fanden die Labore bedenkliche Stoffe, die in ganz normalen Haarpflegemitteln kaum noch eingesetzt werden.

In dem Shampoo von American Crew fand das Labor unter anderem halogenorganische Verbindungen, polyzyklische Moschusverbindungen und bedenkliches Paraben. Bild: ÖKO-TEST

Bild: ÖKO-TEST

Viele friseurexklusive Produkte enthalten bedenkliche und umstrittene Konservierungsmittel, überflüssige UV-Filter und künstlichen Moschus-Duft. Das bringt eine neue ÖKO-TEST Untersuchung ans Licht. In einer Spülung von Paul Mitchell hat das Labor beispielsweise die halogenorganische Substanz Iodopropynyl Butylcarbamate gefunden, die in Lippenstiften und Zahncremes verboten ist. Auffällig ist, dass eine solche Substanz in ganz normalen Haarpflegeprodukten etwa aus dem Drogeriemarkt nur noch recht selten zu finden sind.

Auch steckt in mehreren Shampoos und Spülungen künstlicher Moschus-Duft. Solche Substanzen können sich im Körper ablagern und wurden bereits in der Muttermilch nachgewiesen. Gelangen sie mit dem Haushaltsabwasser über die Kläranlage in Seen und Flüsse, können sie sich dort anreichern und so die Umwelt belasten. Fünf Produkte enthielten zudem Duftstoffe, die häufig für eine Kontaktallergie sensibiliseren. Zwei Friseurprodukte enthalten UV Filter, die im Tierversuch wie ein Hormon wirkten. In der Kosmetikindustrie werden sie nicht nur für Sonnenschutzmittel verwendet, sondern auch um Produkte vor Zersetzung zu schützen.

Nach Ansicht des Bundesinstituts für Risikobewertung ist das allerdings nur bei Produkten in durchsichtigen Verpackungen sinnvoll. Beide Produkte steckten dagegen in Verpackungen, die kein Licht durchlassen.

Wenigstens ist auf die Naturkosmetik Verlass: Die beiden zertifizierten Produkte im Test schneiden mit „sehr gut“ ab. Doch aufgepasst: Beim Shampoo von der Firma Bio Energo bezieht sich das „Bio“ lediglich auf die Firmenbezeichnung, hierbei handelt es sich nicht um zertifizierte Naturkosmetik.

Das ÖKO-TEST-Magazin März 2013 gibt es seit dem 22. Februar 2013 im Zeitschriftenhandel.
Das Heft kostet 3,80 Euro

Bildquellen: ÖKO-TEST

ÖKO-TEST Verlag GmbH
www.oekotest.de

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